Donnerstag, 23. September 2010

Flug und Ankunft 20. September – 22. September


Am Montag den 20. September (!) ging die Reise los. Mit einer Tasche in der noch erstaunlich viel Platz war und erhobenem Hauptes ging es nach Frankfurt an den Flughafen. Auf der Fahrt dorthin, so auf Höhe Darmstadt, hatte ich erstaunlicherweise gerade überhaupt keine Lust mehr auf die vor mir liegende Reise. Aber wer A sagt muss auch den Rest erdulden, auf geht’s an den Flughafen. Terminal zwei, Emirates Check In. Kurz nachgefragt, ja die Schlange für den Check In ist die, die hier den Gang runter läuft unten am Mülleimer eine U-Turn vollführt und dann auf der gegenüberliegenden Geraden der Bänke wieder hoch kommt. Okay, angestellt und die belächelt, die dann noch kamen. Stau ist halt doch nur doof, wenn man hinten steht. Irgendwann war dann auch wirklich Check In und ich hab Glück, für beide Flüge Fensterplätze. Noch zwei Stunden Zeit, Zeit für ein rituelles Mahl bei McDonald’s. Danach auf dem Weg zum Gate auf einmal großes Wirr Warr. Irgendwer hat seine Koffer stehen lassen, Zugang zu den Gates abgeschirmt, erst muss der Sprengstoffroboter Entwarnung geben. Letztlich war es viel Wirbel um nichts und ich bin pünktlich zu meinem Flieger gekommen. Auf der Suche nach meinem Platz stelle ich fest, dass da was kleines, Blondes sitzt. Das mir dann auch erklärt, das sie quasi sofort tieftraurig wird, wenn sie nicht neben ihrer Freundin sitzen darf. Im Gegenzug kann ich ihren Platz am Gang haben. War okay, alle die ich kenne haben eh gesagt auf Langstrecken ist es am Gang am besten. Diese Meinung teile ich nicht. Der Sitz war unbequem, weil die Armlehne sich partout nicht herunterklappen lassen wollte. Außerdem hatte meine Sitznachbarin wohl eine Blasenschwäche. Und immer wenn ich mich mal über den Sitz hinaus gebeugt hatte, kam eine Stewardess mit ihrem Terrorwagen. Im Boardkino hab ich mir dann  A-Team und Two and a half Man angeschaut. Die sechs Stunden bis Dubai hab ich auf jeden Fall nicht schlafen müssen. Was eh nicht ging, da es bei Emirates etwa alle zwei Stunden was zu Essen gibt und zwischendrin literweise Trinken in 150ml Becherchen. So gab es dann um halb zwölf Hühnchen, gut dass wir vorher bei McDonald’s waren… Ansonsten war der Flug dann recht schnell vorbei. Nur hab ich gelernt, was man nicht vom Tablett nimmt, klaut das Boardpersonal ohne mit der Wimper zu zucken. Dabei wollte ich doch die Kekse für den Film.
Nach der Landung in Dubai, am 21. September bei 31°C raus aus dem Flugzeug und rein in einen Bus, der auf ungefähr 20°C temperiert ist. Gut, reingestellt, was man aber leider erst dann erfährt, man fährt in Dubai von einem Flugzeug zum Terminal etwa 15 – 20 Minuten. Querfeldein mitm Fahrrad fahr ich die Strecke in 5 Minuten. Der Bus nähert sich seinem Ziel aber in konzentrischen Kreisen… In Dubai hatte ich vier Stunden Aufenthalt. Das hat ausgereicht um den Duty Free Bereich einmal hoch zu tigern und einmal runter und dann noch zweiStunden vorm Gate zu sitzen. Lehrstunde auf der Toilette: Wenn es nicht grün ist, ist besetzt auch wenn das Schild bei besetzt (sehr geistreich) weiß ist. Vorm Gate hab ich dann aber gedacht, hier stimmt was nicht. Man sitzt in einem riesigen Glaskasten in der Wüste und das Ding ist so kalt, dass ich gefroren hab. Ich, der bei -5°C mit kurzen Hosen rumläuft, sitzt in der Wüste und friert. Verrückte Welt! Irgendwann war dann aber Boarding, Den Fluggaststrom schön geteilt, Firstclass bitte nach oben, Business vorne, Rest der Menschheit hinterer Zugang. Auf der Gangway musste ich dann aber anhalten. Obwohl ich die Maße schon zigmal gelesen habe und mir darunter auch was vorstellen konnte. Als ich diesen riesigen A380 gesehen hab und in dieses Triebwerk mit, keine Ahnung, vier Metern (glaub ich) Durchmesser geschaut hab, blieb mir dann doch die Spucke weg. Naja, an Board gegangen, Platz eingenommen und nicht mehr verlassen. Weiter ging der Marathon aus Essen und Filmen, Zwischendrin mal dösen aber so richtig schlafen war nicht drin. Highlight der Reise war eine Kombination aus Kreislauf und Brechreiz bei einer Mitreisenden. Es ist zwar nicht nett, war aber unterhaltsam. Warum auch immer, saß neben mir aber niemand aus meiner Reisegruppe sondern ein älterer Herr aus Paraguay. Der war in Ordnung bis er das Boardentertainmentsystem entdeckt hat. Oper in voller Laustärke, da hab ich meinen Sherlock Holmes und Shutter Island nicht mehr so richtig verstanden. Sehr lustig war auch, als er halb ausgeflippt ist um die Stewardess auf sich aufmerksam zu machen, nur damit er noch einen Weißwein bestellen konnte. Es gab übrigens wieder Hühnchen, dann noch eine Mitternachtspizza und morgens um halb vier, ziemlich genau über Alice Springs Frühstück Omelette mit Pilzen. Nachdem wir dann noch zehn Minuten über der Küste gekreist haben, konnten wir dann auch endlich landen. Es gab natürlich noch was zu tun. Nachdem man ne halbe Stunde Visa-Antrag ausgefüllt hat und 16 Seiten Dokumente im Rucksack, muss noch eine Einreisendenkarte ausgefüllt werden, aktuelles Datum 21. September. Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich noch nie so komfortabel und leise gereist bin, wie im A380. Die Rückreise wird so lange rausgezögert bis wieder ein Platz im A380 frei ist. So, von Board gegangen, Mit Ausweis, Einreisendenkarte und den erwähnten 20 Seiten Dokumenten und Kontoauszügen im Anschlag zum Schalter und was macht er? Streicht den 21. durch da inzwischen der 22. September war. Zwei Tage meines Lebens im Flugzeug verbracht… Ohne Worte. Das war es dann auch. Dokumente und Kontoauszüge vollkommen für den Hintern um die halbe Welt getragen. Dann kam die große Kontrolle auf Einfuhr verbotener Substanzen und Kram. Hat sich bei mir in Form eines Beagles manifestiert, der ziemlich gelangweilt an meiner Tasche vorbei gelaufen ist. Das war es! An den anderen Schaltern wurden Taschen geröntgt und Rucksäcke ausgeräumt und bei mir kommt der Beagle, fertig. In Frankfurt musste ich den Laptop aus dem Rucksack nehmen und extra röntgen, nicht das was drin ist. In Dubai wurde dann der Rucksack am Stück geröntgt, in Australien kommt der Beagle. Nach dem Zoll wurden wir dann von Mitarbeitern von Work n Holiday abgeholt. Zettel eingesammelt und Namen abgestrichen, draußen vorm Gebäude warten, bis alle da sind. Hat dann ungefähr ‘ne halbe Stunde gedauert. 35 – 40 Personen mit Gepäck vorm Haupteingang verursacht übrigens so manches Verkehrshindernis. Außer für die Leute, welche die Kofferwagen einsammeln, die hupen und geben Gas. Anschließend kam mein Lieblingsteil, dann wurden nämlich die Reisepässe eingesammelt. Komisches Gefühl, man steht in Australien und das einzige Dokument welches Dir überhaupt erlaubt einen Weg zu finden wieder nach Deutschland zu kommen, wird eingesammelt. Aber wie in jeder guten Herde, wenn es alle machen… Danach haben wir uns dann auf den Weg zur Bushaltestelle gemacht. Der erste australische Arbeiter, den ich gesehen habe, trug die Unternehmensbezeichnung BASF und in Sichtweite war ein Verteilzentrum von DHL. Die Welt ist ein Dorf. Jetzt standen wir also an der Haltestelle und haben gewartet. Und irgendwann kam wirklich ein Bus. Der sah aber aus, als ob ihn grad Jemand aus den Anden geklaut hat. Naja, er hat uns ins Hostel gebracht und viel mehr sollte er ja auch nicht machen. Wie es dann weiter ging steht im nächsten Abschnitt.

Montag, 20. September 2010

Wie kommst Du eigentlich auf Australien?

Kaum eine Frage in meinem Leben habe ich so oft gehört wie diese. Und meist beantworte ich sie mit „Ich weiß auch nicht.“ Angefangen hat alles letztes Jahr (2009) Silvester. Es war mal wieder die große Frage offen, was tun? Irgendwann hab ich mir dann gedacht, wie geil es wäre dem allen aus dem Weg zu gehen und über Silvester zu verreisen. Da es jedoch schon der 30. war, war es in diesem Jahr zu spät. Die Idee wurde dann zurückgestellt, es gab diverse andere Dinge zu tun. Diplomarbeit schreiben und so… Die Idee hat sich jedoch im Unterbewusstsein festgesetzt und ist dort dann gereift. Nach einer größeren Recherche bin ich dann auf Australien mit Travelworks gestoßen. Nachdem ich dann angefangen hab zu rechnen, wie viel Geld braucht man noch bis zum Abflugtermin, ist ja auch Kerwe und artverwandte Veranstaltungen. Wie viel Geld fließt überhaupt noch in die Kasse rein, sprich wie lange läuft mein Vertrag bei der Telekom. Was kostet der ganze Spaß und was ist eigentlich auf dem Sparbuch… Auf jeden Fall nach schriftlichem überschlagen kam raus: Es reicht. Daraufhin wurde allerdings die Diplomarbeit akut und so ist das ganze wieder in den Hintergrund gerückt. Knapp acht Wochen vor Abflugtermin wurden dann aber die Plätze knapp und ich musste wieder rechnen, passt das alles mit den Daten, Diplomarbeit fertig schreiben, abgeben, Kolloquium, Flug. Es hat gepasst und so hab ich dann einfach mal gebucht. Mit Reiserücktrittsversicherung! Mitte August hatte sich dann die Lage entspannt im Diplomlager, so dass ich den Rest bezahlt hab und damit einfach mal verbindlich einen (max.) 12 Monatsaufenthalt in Australien gebucht hatte.
Das war es dann auch schon...fertig!