Mittwoch, 4. Mai 2011

Dubai Teil II

Nächster Tag, Freitag und damit Wochenende. Wie schon erwähnt stand die blaue Linie für diesen Tag auf dem Plan. Weil entlang der blauen Linie alle berühmten Bauwerke und großen Malls stehen und das damit das touristische Highlight Dubais darstellt, sind die Geschäfte auch an Freitagen geöffnet. Dir rote Linie verkehrt am Freitag jedoch erst ab dem späten Nachmittag, so dass ich zunächst zu einem Zustiegspunkt zur blauen Linie kommen musste. Als ich am Tag vorher an einem Big Bus Stand gefragt habe, wie ich denn dort hin komme, wurde ich an die fulminante Metro verwiesen. Also bin ich nach dem Frühstück an die Metro Station Deira gelaufen. Dort war jedoch der Aushang, dass diese Metrostation am Freitag erst um 13.00 Uhr öffnet. Hurra. Die einzige Metro im mittleren Osten und dann fährt sie erst ab um eins, weil heiliges Wochenende ist. Also bin ich zum Taxistand und bin mit dem Taxi an die Burjuman Mall und dort in den Bus der blauen Linie. 
Die Linie führt zunächst quer durch Bur Duabi in Richtung Meer. Hierbei fährt man am Union House vorbei. Hier wurde damals aus den ehemaligen britischen Kolonialstaaten die Vereinigten Arabischen Emirate zu gründen. Zum Gedenken hieran steht dort auch ein riesiger Flaggenmast, der die kleine Summe von 1,1 Millionen gekostet hat. Grund dafür ist, dass er komplett in 18 karätiges Gold eingefasst ist. Naja, wer hat, der hat. 
Entlang des Jumeirah Strandes geht es dann über den Beach Park in Richtung Jumeirah Public Beach.Der Public Beach ist die Touristeneinrichtung Dubais. Hier können sich westlichen Touristen im Bikini am Strand rekeln, was im Rest des Landes möglicherweise mit Gefängnis bestraft wird. Der Beach Park ist ein riesiger Park, der gegen Eintritt alles bietet, was man sich von einem Park vorstellt, Auch hier gibt es den Ladies Day, an dem Mann nicht in den Park kommt. 
Vom Jumeirah Beach aus hat man eine perfekte Sicht auf das weltberühmte Burj Al Arab. Der Bus macht hier genau 2 Minuten halt, in der man Zeit hat um das Gebäude abzulichten. Anschließend fährt man am Jumeirah Beach Hotel vorbei, das ist das Hotel, welches die Form einer brechenden Welle hat. Neben dem Hotel ist einer der beiden großen Wasserparks Dubais untergebracht. Gleich neben der Beach Hotel Anlage befindet sich der Zugang zum Burj Al Arab. Ein normalsterblicher Mensch kommt da aber nicht ohne weiteres hin. Die Zufahrt wird mit Schlagbaum genau überwacht, damit diese Touristen nicht dort rumlaufen. Auf der anderen Seite schließt sich eine weitere Hotelanlage an. Hier sind gleich zwei Hotels untergebracht sowie einige Souks. Alle Außenanlagen werden hier durchgehend bewässert, auch wenn es nur Rasen ist, auf dem niemals Jemand sitzen wird. In diesem knapp einen Kilometer Küstenabschnitt sind also vier 5 Sterne Hotels untergebracht, wobei das eine sich selbst als 7 Sterne Hotel bezeichnet. 
Die eigentliche Besonderheit entlang der Küste bekommt man leider nicht zu sehen. Hinter großen Mauern stehen die Residenzen und Sommerpaläste der reichen Kaufleute und der Herrscherfamilie. Ich vermute das große Tor mit dem Soldaten ist wohl der Zugang zur Al Maktum Familie. Das andere Große Tor ohne Soldat war dann wohl die Abteilung reiche Kaufmänner. Die Herrscherfamilie besteht übrigens auf 110% Diskretion wenn es um ihre Privatleben geht. Umso erstaunlicher fand ich als dann kurz nach den Palästen auf einmal mitten im Meer ein riesiges Gebäude steht…
Die weitere Route führt noch ein Stück die Küste entlang, bevor sie nach Internet City abknickt. Internet City ist ein Stadtteil in dem sich viele große Unternehmen aus der IT Branche angesiedelt haben. Internet City ist eine der Freihandelszonen in denen es ausländischen Unternehmen gestattet ist, eine Niederlassung komplett zu besitzen. Über die Internet City gelangt man auf die Jumeirah Palm. Während man über eine Brücke auf den Palmenstamm fährt, erstrecken sich bereits links und rechts die Palmwedel mit den ersten Gebäuden. Auf dem Stamm selbst beginnen dann beidseitig die Mehrfamilienhäuser aus dem Boden zu sprießen. Was etwas schade ist, ist die Tatsache, dass alle Gebäude gleich aussehen. Eigentlich muss man die Häuser abzählen oder sich den Namen des Restaurants im Erdgeschoss merken, wenn man nicht immer an seiner Wohnung vorbei fahren will. Vom Palmenstamm geht es dann weiter bis zu dem Stück Straße, ab dem die Wedel sich nach links und rechts abspreizen. Hier stehen keine großen Gebäude mehr, sondern sündhaft teure Einfamilienhäuser. Gelegentlich kann man auf den weiter draußen liegende Wedelabschnitten die dort wieder angesiedelten 5 Sterne Hotels sehen. Eines davon war auch besagte Gebäude mitten auf dem Meer.
Kurz vor Inselende steht eine ganz moderne Moschee. Das war auch mal sehr schön zu sehen, denn bisher gab es immer nur die altertümliche Art. Von hier aus kommt man dann nur noch auf zwei Arten weiter. Entweder per Tunnel oder via Metro. Ziel ist der Wellenbrecher, auf dem das Hotel Atlantis steht. Dieses riesige Hotel hat nicht weniger als knapp 1500 Zimmer und 17 Restaurants. Im Moment ist das noch das größte Hotel in Dubai. Direkt an das Hotel schließt sich ein riesiger Wasserpark an. Speziell für diesen wurden Delfine importiert, damit die Touristen auch in Dubai mit Tümmlern schwimmen können. Außerdem gibt es hier die berühmte Wasserrutsche, welche genau durch das Haibecken führt. Prinzipiell genau mein Fall, ich war ja aber auf Tour und wollte nicht den Rest streichen um planschen zu gehen. Auf dem Rückweg fiel mir dann endgültig der inflationäre Verbrauch von Speed Bumps auf. Speed Bumps sind die lustigen Geschwindigkeitsverringerungshöcker, welche Straßenwachten immer an unnötigen Stellen und Schulen auf die Straßen pflanzen. Es gibt bestimmt einen StVO Ausdruck dafür, mir gefällt aber der englische Ausdruck bisher am besten, den hab ich in Australien gelernt :-) Während sich der Bus wieder langsam dem ursprünglichen Festland nähert, erhascht man immer wieder einen Blick auf Dubai Marina. Dubai Marina ist ein anderes Gebiet, in dem es vor Hochhäusern nur so wimmelt. Es mutet etwas surreal an. Wenn man vom Meer auf Dubai schaut, beginnt Dubai mit Deira und den ersten Hochhäusern. Dann kommt Downtown Dubai mit einigen der höchsten Gebäuden der Skyline, dann kommt lange nichts, hier stehen nur vergleichsweise kleine Gebäude, bevor auf einmal Dubai Marina kommt und die Skyline quasi explodiert. Dubai Marina sieht etwas aus wie Las Vegas, schön bunt aber ohne Glücksspiel, ist nämlich nicht erlaubt. 
Als nächster Stopp kommt die Mall oft he Emirates, eine riesige Mall inklusive Skiresort. Hier hat es mich dann auch aus dem Bus gezogen, das musste ich mir ansehen. Zuerst bin ich mal ewig weit gelaufen um festzustellen, dass diese Mall riesig ist. Dann bin ich an das riesige Panoramafenster gekommen hinter dem sich eine riesige Winterlandschaft erstreckt. Was soll ich dazu sagen? Ich denke die Bilder kennen alle aus dem Fernseher. Das Fenster erstreckt sich über drei Stockwerke. Davor ist ein Cafe, in dem man gemütlich sitzen und den Leuten beim Ski fahren zuschauen kann. Über dem Cafe erstrecken sich noch zwei Balkone, damit ja jeder einen Blick auf die Piste erhaschen kann. Nachdem ich mir das lustige Treiben eine Weile angeschaut habe und ein paar Mal ungläubig den Kopf geschüttelt habe, bin ich wieder zurück zur Bushaltestelle gelaufen. Während ich auf den Bus gewartet habe, hab ich mir mal das sonstige Angebot von Big Bus angeschaut und bin sogar fündig geworden.
Weiter ging die Fahrt durch Media City nach Downtown Dubai. Media City ist der Stadtteil, der besonders attraktiv für Unternehmen aus dem Medienbereich gestaltet ist und im Moment noch am Anfang der Entstehungsphase ist. Downtown Dubai hingegen ist mitten im Aufbau und ist das Wohn- und Handelszentrum rund um das höchste Gebäude der Welt, den Burj Khalifa. Neben dem phantastischen Hochhaus ist zugleich eines der größten Einkaufszentren der Welt, die Dubai Mall. Der Big Bus kommt im Erdgeschoss an, also auf der dritten Zufahrtsebene. Rein in das Einkaufszentrum, war ich erst mal tief beeindruckt. Allein das Atrium ist riesengroß. Ich bin dann auf Mall Erkundungstour gegangen. Vorbei an dem riesigen Wasserfall mit den springenden Skulpturen, dem Dubai Ice Rink, der Kunsteisbahn, dann noch einmal quer durch den internen Goldsouk. Anschließend bin ich raus zur Dubai Fountain. Inspiriert von der gigantischen Fontäne des Bellagio in Las Vegas hat man hier das ganze nachgebaut und bei der Gelegenheit gleich noch etwas größer gemacht. Ich hatte das Glück auch wirklich ein Stück der Wasserspiele zu sehen. Rund um den riesigen Bassin ist die Gegend nach venezianischer Bauart errichtet. Alles noch unglaublich neu und dadurch ganz toll, weil alles noch sauber ist. Auf der anderen Seite stand dann auch der kleine berühmte Turm. Also wenn ich schon hier bin, will ich auch da hoch! Aber wo geht es rein? Im Erdgeschoss gab es keinen Eingang, also muss man irgendwo anders in den Turm kommen. Leider ist zwischen Burj und Mall nur die Zufahrtsstraße für „besondere“ Mallkunden. Also bin ich (aber nicht nur ich) neben auf einem 30 cm Fußweg die Zufahrt hoch und dann in einem riesigen Abstand rund um den Turm gelaufen. Das kann man ja gegen die Mittagszeit im mitlernen Osten durchaus mal machen. Warum der große Abstand? Man kommt vielleicht auf 100 bis 150 Meter an den Turm ran, dann wartet da aber ein 1,60m hoher Zaun und alle paar Meter ein Security um einen freundlich darauf hinzuweisen, dass man dort quasi nichts zu suchen hat. An der Zufahrt des Armani Hotels hab ich mich dann mal durchgefragt und da wurde mir nochmals mitgeteilt, dass der Zugang in der Mall ist. Also hab ich meine Runde um den Turm vollendet und bin wieder in die Mall. Im Untergeschoss, quasi im Keller, wo der Food Court ist, übrigens mit Nordsee Niederlassung, wurde ich dann fündig. Hier war der Zugang zum Burj Khalifa. Also hab ich mich mal in die Reihe gestellt, bevor ich dann auf dem Anzeiger gesehen habe, das für die nächsten zwei Tage alle Besuchszeiten tagsüber schon komplett ausgebucht waren und man Tickets eh nur via Internet bestellen kann. Tolle Sache. Ich hab mir dann nen Flyer geschnappt und bin durch die Mall zurück an die Busstation. Auf meinem Weg bin ich auch am Aquarium vorbei gekommen. Das ist eines der größten Aquarien der Welt und erstreckt sich über die gesamte Höhe des Einkaufszentrum: Das war so groß, das ich nicht eine vernünftige Aufnahme hinbekommen habe. Bilder sind auf deren Homepage. Auf jeden Fall wusste ich jetzt schon mal, was ich an einem meiner verbleibenden Tage noch machen musste: Zurück zur Dubai Mall.
Mit dem nächsten Bus ging es dann weiter zur letzten Station der Route, die Wafi Mall. Nachdem ich aber gerade aus einer der größten Malls der Welt gekommen bin, hat mich das dann weniger interessiert. Da mein Ticket noch gültig war und ich inzwischen die arabische Musik im Ohr so richtig satt hatte, hab ich beschlossen, dass ich die Tour einfach nochmal fahre - ohne Kommentare. Wenn man schon im Land ist, dann sollte man doch auch was draus machen und nicht nur einmal an all den Bauten vorbei fahren. Ich hab mir also den nächsten Open Air Bus geschnappt, einen guten Platz auf der Beifahrerseite gesichert und es mir mit meinem iPod gemütlich gemacht und bin die komplette Tour nochmal gefahren. Zufällig hab ich dabei alles richtig gemacht, denn als dieser Bus dann wieder an der Wafi Mall ankam, bekam ich gerade noch den letzten Bus der roten Route, der mich zurück ans Deira City Center gebracht hat. Dadurch konnte ich dann auch nochmal schön die Highlights von Deira mitnehmen, super!
Nachdem ich dann den ganzen Tag unterwegs war, hatte ich dann abends auch genug. Außerdem hab ich das Ticket ziemlich gut genutzt und auch was gesehen für mein Geld. Big Bus Tours bekommen dafür einen Daumen hoch! ;-)

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