So Nachtfahrt nach Byron Bay. Gegen halb acht war es vor dem Fenster stockdunkel. Immerhin hatten wir einen einsichtigen Fahrer, der uns unterwegs mit den großen Werken aus Hollywood versorgt hat. So kam es, dass ich das Ende von „Save the last dance“ und anschließend „The Terminal“ gesehen habe. Über den Rest der Busfahrt muss ich mal gesondert berichten, mir ist da einiges aufgefallen. Ankunft in Byron Bay um halb zehn abends, abgeholt worden und zum Hostel gefahren. Beim einchecken gesagt bekommen, dass die Überzüge schon auf dem Bett liegen – sehr ungewöhnlich. Auf jeden Fall das Zimmer gesucht und dabei mal das Hostel besichtigt. Sehr schön, wie man sich so ein Surferhostel vorstellt. Pool in der Mitte. Offene Küche, Essplatz im Freien. Die Zimmer sind über Terrassen zugänglich, schön mit Tische und Stühlen. Die Nummer 18 gefunden und eingetreten. Sehr geil, einer hat grad sein Bett bezogen, das war ein Engländer, der auch gerade angekommen ist. Noch zwei Betten frei und zwei schon belegt. Aber auf dem Boden war kein Platz mehr. Die beiden die da schon wohnten, hatten das Haufenprinzip eingeführt und so sah es auch aus. Ich stell noch Bilder online, sonst glaubt man das nicht. Ich bin dann in das Bett unter dem Engländer gezogen, die Betten müssen aber noch vom letzten Krieg übrig gewesen sein. Die Stangen waren dermaßen verbogen und die Matratzen so durchgelegen, dass fühlte sich mehr an wie eine Höhle, denn als ein Bett. Hab dann noch einen Streifzug durch die Nachbarschaft unternommen und festgestellt, dass Byron Bay so eine richtige Surferstadt ist. Tagsüber surfen, abends Kneipe. Nachdem ich aber vom rumlungern doch auch müde war, ging an diesem Abend nicht mehr viel. Am nächsten Morgen hab ich den Wetterfrosch gemacht und bin dann mit Jacke auf Tour gegangen. Byron Bay ist der östlichste Zipfel der australischen Küste. Auf dem östlichsten Zipfel gibt es dann noch nen Ausblick, das ist dann der aller östlichste Zipfel Festland. Das und einen Leuchtturm. Mehr gibt’s in ByronBay eigentlich nicht. Doch jede Menge Strand, wenn das Wetter passt. Also bin ich der Ausschilderung „Lighthouse“ gefolgt. Der Leuchtturm liegt auf einer Landzunge, um die rund rum ein Fußweg führt und die verschiedene Besichtigungspunkte hat. Nachdem ich ja Zeit hatte, bin ich dann mal losgestiefelt. Irgendwann kam dann ein Schild 1,7 km zum Turm und ich mich schon gefreut, da ich ihn sehen konnte, zu diesem Zeitpunkt war ich schon relativ weit über dem Wasser. Führt doch dieser sch… Weg nochmal bis runter an den nächsten Strand. Und von dort aus waren es dann nur noch 700m zum Leuchtturm. Was aber nicht dabei stand, das sind bestimmt auch nochmal 200 Höhenmeter. Nur Steigung und Stufen, für mich als überzeugten Ausdauersportler war das natürlich voll toll. Zwischendrin war dann auch der östlichste Punkt Australiens. Es war dermaßen windig, das sogar die Gicht gelegentlich vorbei flog. Hab dann ein paar eindrucksvolle Bilder gemacht und bin dann zurück auf den Leuchtturmweg. Der dann übrigens erst richtig mies wurde. Die Stufen wurden immer mehr aber man kam auch nicht in einen richtigen Tritt rein, da jede Stufe unterschiedlich hoch und weit war. Letztlich am Leuchtturm angekommen und festgestellt: Tolle Gegend, mehr nicht. Man konnte dort ein paar sehr beeindruckende Bilder machen, ansonsten war da aber nichts. Also weiter auf dem Fußweg, wieder Richtung Zivilisation. Der Fußweg wurde aber leider von einem gepflasterten Weg zu einem schmalen Pfad, den man nur noch erahnen konnte und der streckenweise auch als Wasserlauf diverser Bäche diente. Außerdem war es eine Ansammlung von Wurzeln und Stufen, die sich gewaschen hat. Ich glaube so mancher Leistungssportler würde sich weigern, das Teil als Konditionsstrecke zu nutzen. Letztendlich kam ich aber wieder in bebautes Gebiet. Wenige hundert Meter später wurde ich gefragt, ob ich wisse wo der Leuchtturm sei. Klar, ich hab dann auch gesagt, dass es dort einen wunderschönen Weg für Fußgänger gibt. Das der Weg über Kilometer nur hoch und runter geht und verdammt anstrengend ist, hab ich mal zu Promo-Zwecken weg gelassen *evil*. Zurück im Hostel hab ich dann auch die beiden kennen gelernt, die das Lagerprinzip der Ludolfs nach Australien brachten, die waren übrigens aus Bonn. Auf die Frage ob man denn in Byron Bay bei dem Wetter noch mehr machen könne als rumgammeln, verneinten sie. Was man noch hätte machen können, war eine Tour nach Nimbin. Nimbin ist ein 1800 Seelenkaff und irgendwann in den Siebzigern hängengeblieben. Die letzten Hippies der Welt vergraben sich dort und leben weiter ihren Traum. Die örtlichen Busunternehmen machen Tagestouren dorthin und suggerieren dabei ziemlich unauffällig worum es in Nimbin geht. So gibt es zum Beispiel Touren von „Grasshopper“ oder auch „The Happy Coach“ mit der Werbung „Nimbin – call THC“. Ich hab keine der Touren mitgemacht, ich hatte den Grasgeruch auch im Hostel in der Nase… Nach einer Dusche, in einer Kabine, welche für Kleinwüchsige gebaut war, ergab ich mich also meinem Schicksal und lungerte ein paar Stunden rum. Immerhin hab ich die ersten Posts auf den Blog geladen. Später war ich dann noch einkaufen und saß ne Weile am Strand. Ich hab die ganze Zeit gewartet, dass diese Wellen aufhören, ich mein es muss ja auch mal irgendwann gut sein. Denkste die kommen und gehen, kommen und gehen, … Übrigens Punkt für Süddeutschland, Meer macht Geräusche. Bei uns ist dagegen Ruhe, zumindest war am Wiesensee noch nie so ein Getöse. Irgendwann nachts wurde unser Zimmer dann vollbelegt und es wanderte noch Jemand in die fünfte Höhle. Wer das war, werde ich in diesem, wahrscheinlich auch im nächsten Leben nicht erfahren. Denn als ich um 10 auscheckenHanggliding (Drachenfliegen, Fallschirm keine Ahnung) machen aber die Firma hat gesagt es ist zu windig. Da hat er beschlossen er sucht sich eine andere Firma, die das auch bei dem Wetter macht und da war er dann grad auf dem Weg zu. Ich für meinen Teil hab den Bus um 11.15 Uhr genommen und weiter geht die lustige Fahrt nach Brisbane.
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