Donnerstag, 7. Oktober 2010

Newcastle 04. Oktober – 06.Oktober


In Newcastle angekommen, einmal umgeschaut und dann direkt zum Hostel gestappft. Zimmer war noch nicht fertig, also hab ich mein Gepäck abgestellt und hab mich in der näheren Umgebung umgeschaut. Die Küste rauf und runter, die Jacke an und aus. Sonne warm – Jacke aus. Wind – kalt – Jacke an. Sonne und Wind – Mist. Hab das ganze aber ohne Erkältung hinbekommen. Auf der einen Anhöhe stand ein Obelisk, da hab ich mir natürlich gedacht “Oh Geschichte, was gab es hier denn?“ Ergebnis: Dort war 75 Jahre lang ein Wasserreservoir, zu dessen Jubiläum der Obelisk aufgestellt wurde, auch wenn das Reservoir inzwischen außer Betrieb war. Unglaublich, absolut unnötig. Nachdem ich dann noch durch die Stadt gestreift bin, zog es mich dann doch zurück zum Hostel. Zimmer war fertig, Juhu. Noch gedacht, wenn das Zimmer extra gemacht wurde, vielleicht hab ich es dann für mich. Tür aufgeschlossen, stand einer vor mir. Zufällig mein Zimmergenosse aus Sydney. Von dem wusste ich zwar, dass er in Newcastle auf seinen Flug wartet aber dass er im selben Hostel und dann auch noch im selben Zimmer untergebracht war, war dann aber doch ein glücklicher Zufall. Er hat mir dann auch bestätigt, was ich schon geahnt hatte, in Newcastle gibt es prinzipiell nichts zu tun. Wir sind dann Mittags losgezogen um uns die Sehenswürdigkeiten in Newcastle anzuschauen. Darunter Nobbys Leuchtturm, der irgendwo einen Kilometer vom Festland entfernt auf einer Halbinsel steht. Leider kommt man da aber nicht dran. Also auf dem Wall mal bis ganz nach vorne geturnt. Supergut Hafeneinfahrt Newcastle, nur kam grad kein Schiff. Also es standen zwar immer acht bis neun Stück auf Warteposition, wenn der Hafen aber halt grad voll ist, gibt’s nix. Lehrstunde gehabt, wenn man die Brandung fotografieren will und sich wo hinstellt, wo der Boden nass ist, könnte das eine schlechte Idee sein. Als die nächste Welle kam, war die Aufnahme im Eimer und der Fotograf nass… Ein Wort zum Hostel, das Hostel ist in einem alten Gutshaus untergebracht und hatte von allen Hostel die mir bisher auf meinem Weg begegnet sind das schönste Flair. Getäfelte Wände mit offenen Kamin und großen Ledercouchen, das war absolut klasse. Es gab auch alles was man nur haben wollte. Kicker, Billiard, Tischtennis, Dart diverse Brettspiele, eigene Bibliothek, einen schönen großen Essbereich und die obligatorische DVD und Filmsammlung. Als wir abends dann Heim gekommen sind, hatten wir sogar noch einen dritten Mann auf der Stube, der jedoch schon im Bett lag. Am nächsten morgen um sechs, ist dieser jedoch mit zwei Füßen aus dem Bett gesprungen. Wie sich herausgestellt hat, arbeitete der aufm Bau und sein Wecker klingelte um sechs. Sehr unangenehm, wenn man selbst absolut nichts vor hat. An diesem Tag haben wir uns aufgemacht zum Blackbutt Reserve, einem 218 Hektar Naturschutzgebiet mitten auf der Gemarkung von Newcastle. Laut Plan, einfach mit dem Bus bis zum Krankenhaus und dann die Straße runter. Haben wir auch probiert, nur das wir dann irgendwann auf den Parkplätzen des Krankenhauses standen und weit und breit nichts von einem Reservat zu sehen war. Anscheinend sahen wir mit unserem fünf mal kopierten Stadtplan so kläglich aus, dass uns ein Australier fragte wo wir denn eigentlich hin wollten. Als wir es ihm sagten hat er uns erklärt, das wir an dieser Stelle mal vollkommen falsch waren. Er hat uns dann auch angeboten uns zu dem Teil zu fahren wo es nach seiner Meinung am interessantesten ist. Einfach mal bei einem fremden Australier am Ende der Welt ins Auto hüpfen, klingt doch nach einer richtig guten Idee. Wir haben es dann auch gemacht ;-) Das war jedoch kein Auto, das war mehr so die Abteilung fahrende Müllhalde, mit Matratze. Sollte in Deutschland noch die Debatte um die Atommüll-Endlagerstätte im Gange sein. Ich hab da nen Vorschlag… Er hat uns dann aber sehr souverän an den Eingang des Parks gebracht. Sehr freundliche Menschen hier in Australien. Der Park selbst bestand aus ein paar Gehegen für Koalabären, Emus und Kängurus (angeblich auch Wombats, kann ich aber nicht bestätigen) und Käfigen für einheimische Vögel. Nur gefiederte. An die Gehege schließen sich riesige naturbelassene Waldflächen an. Nach Besichtigung der Gehege, nahmen wir dann auch einen 2 Kilometer Weg quer durch die Wälder zurück zu der Straße auf der die Busse fahren. Zu bemerken: Auf der Straße über die man zu den Gehegen kommt und den Campingflächen mit Grillplätzen und Spielplätzen für die Kinder, fährt kein Bus. Generell, was in Australien noch als Nahverkehr gilt, dafür würden bei uns Überlandbusse eingesetzt werden. Zurück im Hostel war dann Mittagspause angesagt. Später ging es dann zur letzten Sehenswürdigkeit in Newcastle, einer sehr schönen Kirche, in der man wieder keine Fotos machen sollte. Auf dem Weg zum Hostel sind wir dann durch die Fußgängerzone. Überraschung: Während in Deutschland gelegentlich Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt wird um das Ladenöffnungsgesetz zu kippen, schließen in Newcastle alle Geschäfte um 18.00 Uhr. Das war schon sehr befremdlich, denn inzwischen erwarte ich eigentlich das ein Laden bis um acht offen hat und grad in Australien, wo die Supermärkte bis zehn oder zwölf offen haben, teilweise sogar 24/7. Der Nachtportier war übrigens Gordon aus Berlin, der kam vor vielen Jahren als Backpacker, studiert inzwischen Grafikdesign in Australien und arbeitet im Hostel für wenig Geld und einen Schlafplatz. Von ihm kam auch der Tipp, zum englisch lernen, weg von der touristenverseuchten Ostküste. Er hat auch sehr gut das Leben in Sydney zusammengefasst. Da ist man als Deutscher unter vielen anderen Deutschen, betrinkt sich abends, schläft am nächsten Tag aus und abends fängt man von vorne an.
Kulturelles Highlight des Aufenthalts in Newcastle war die Explosion von Markus Proteindrink, der insgesamt zwei Wände, diverse Kleidungsstücke, Rucksack und einen komplette Montur Bettzeug das Leben kostete. Man lerne, nie kohlensäurehaltiges Wasser für sowas nehmen. Immerhin hat sich der Drink farblich nahtlos in den braunen, eh schon mit Flecken übersähten, Teppich eingefügt.
Am nächsten Tag trennten sich unsere Wege dann wieder, während Markus nach Cairns flog, bin ich weiter die Küste rauf.

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