Samstag, 22. Januar 2011

Fremantle Prison - Bilder

Hier nun die Bilder des Fremantle Prisons.





Das Eingangstor von innen, mit extra Käfig, der als Sicherheitsschleuse fungiert.

Die Wray Gates wurden aus dem Material der Schiffe gemacht, mit denen die ersten Verurteilten und deren Wärter mit Familien in Perth ankamen. Das besondere ist, das diese Tore irgendwie zusammenhalten ohne geschweißt worden zu sein.

Waschmaschine im Eingangsbereich des Gefängnises

Nun das Fremantle Prison, Division 1 bis 4. Der Vorbau in der Mitte ist die Kapeelle



Der Garten des Gefängnises, neben Ackerbau wurde hier auch Viehzucht betrieben. Was eigentlich Niemand versteht, da auf der Rückseite der Wand Prachtvillen stehen. Und mal ehrlich, wer will schon neben seinem Garten einen Stall haben?

So Division 1: Kinder und Jugendliche. Wie schon im anderen Post erwähnt, war der jüngste Insasse 9 Jahre alt. Im Allgemeinen waren das Straßenkinder, welche eben irgendwann auffällig wurden, durch Dinge wie Taschendiebstahl oder ähnliches. Die Kinder mussten nicht arbeiten, sondern in die gefängniseigene Schule. In der Nacht wurden sie aber einzeln in die Zellen gesperrt.


Die Gefängnisküche, nahezu leer. Dies war der erste Teil des gesamten Komplexes, der elektrifiziert wurde.





Das ist die Schleuse, durch die das Gemüse vom Garten in die Küche kam. Was hier nach einfachem Gitter aussieht ist aber drei Zentimeter starker Flachstahl.


Außenbereich


Division 2. Das Fangnetz zum Schutz vor Selbstmorden ist übrigens massiver Maschendraht, welcher mit extra Stahlkabeln durchzogen ist. Es hat sich auch nie einer draufgeworfen.

Die Kapelle. Im Hintergrund unter anderem die zehn Gebote. Als man beschlossen hatte, das man diese an die Wand pinseln wollte, hatte man das Problem, das man keine Farbe hatte. Mit den Worten des Guide: "Perth war noch nicht mal ein Dorf, als das Gefängnis gebaut wurde." Wo sollte man also Farbe herbekommen. Die Lösung war dann, das man die Aborigene in der Region gefragt hat, die haben nämlich Naturfarben für ihre Malereien gehabt. Besonders ist auch Gebot Nummer 6. Das wurde durch den Maler Von "Thou shalt not kill" zu "Thou shalt do no murder" geändert. Auf die Frage des Bischofs warum er diese Frevelei begannen hat, erklärte er, das es die richtige Lösung sei, in einem Gefängnis in dem Mörder sitzen und in dem immer noch die Todesstrafe vollzogen wird. Das sah der Bischof ein und hat genickt - so steht es heute noch an der Wand.

Links neben dem Eingang sind gesonderte Gebetsräume für jüdische und muslimische Insassen. Auf der rechten Seite, ist ein vergitterter Raum, für besonders schwierige Verbrecher. Das wurde alles installiert um klar zu machen, das es in diesem Gefängnis Jedem ermöglicht war seinem Glauben zu leben. Die Tür in der Mitte beherbergt den roten Schriftzug "CofE" das ist kurz für "Church of England" - wenn man es weiß. Warum rot? Die Frage hat ein Junge von acht Jahren auf der Tour beantwortet, worüber ich auch jetzt noch staune. Die rote Farbe symbolisiert das Blut Christi. Da war ich baff. Gut, ich bin jetzt nicht unbedinngt ein bibeltreuer Christ...

Division 3. Mit teilweise ersetztem Dach, hier hat es mal gebrannt.



Verunstaltung der Zellen wurde mit hohen Strafen geahndet. Ein sehr berühmter Maler durfte das dann aber doch. Das war jedoch zu einer Zeit, Anfang der 90er, in der bereits klar war, das das Gefängis geschlossen wird.

Das war eine typische Zelle zur Zeit der Inbetriebnahme des Gefängnises. Später wurde dann jeweils eine Trennwand entfert und Zellen für zwei Insassen geschaffen.

Hier kann man den ursprünglichen Boden sehen.

Neben den Divisionen 1 - 4, gab es auch noch den Sondertrakt für Einzelhaft und Strafen. Es war nicht erlaubt irgendetwas mit hinein zu nehmen außer einem Buch: Die Bibel. Betten gab es nicht. Die Türen bestehen aus schweren Holz, wodurch nahezu keine Verständigung möglich war. Außrer durch das kleine Gitter am Boden.


In der Frühe wurden die Gefangenen geweckt. Geschlafen wurde in den Nachtzellen auf der rechten Seite. Dann gab es eine halbe Stunde zum Frühstücken und waschen, bevor es in die Tageszellen auf der linken Seite ging. Die waren übrigens genauso klein und hatten auch keine Möbel. Warum man dann zwei Zellen pro Insasse hatte, entzieht sich meiner Logik.


Die erste Zelle, auf der linken Seite, wenn man zur Tür rein kommt. Die letzte Zelle, welche 49 Menschen in ihrem Leben gesehen haben. Diese ist angeblich etwas größer und soll damals mit einem Tisch und zwei Stühlen ausgestattet gewesen sein, für den Besuch durch den Pfarrer, bevor es auf den letzten Weg ging.

Damit wären wir jetzt hier. Der Strick ist nur Deko. Nach Religionsglaube wurde er immer nach Gebrauch verbrannt und ein neuer installiert.




Damit geht es zurück über den Gefängnishof. Das Gebäude, welches sich am rechten Bildrand anschließt, ist das ehemalige Frauengefängis. Was mir noch sehr gut gefallen hat, war die Verschwendung von Backsteinen als Einfridigung für die Rasenflächen. Mit der Menge auf dem Gelände, hätte man ein ganzes Haus bauen können.

Das war das Fremantle Prison. Es gibt verschiedene Touren, darunter auch eine Geistertour und eine Tour, auf der man durch die Tunnel unter dem Gefängnis geführt wird. Alles in allem absolut sehenswert.

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