Dienstag, 9. November 2010

Airlie Beach + Whitsundays 04. November – 09. November

Ich war Bus fahren. Klingt nicht so spannend? Okay, ich war Busfahren von Hervey Bay nach Airlie Beach. Noch immer nicht ? Ich saß 14 Stunden in einem Greyhound und bin knapp 1000 Kilometer die Ostküste rauf gereist. Ergebnis nachts um halb drei in Airlie Beach angekommen. Das Hostel gesucht und um drei im Bett gelegen. Am nächsten Tag hab ich mir dann Airlie Beach näher angeschaut. Airlie Beach ist so ein typisches Küstenstädtchen aber voll und ganz auf Tourismus ausgelegt, nicht wie Hervey Bay. Es gibt hier eine tolle Strandpromenade, eine Einkaufsmeile und unzählige Bars und Clubs. Fantastisch ist allerdings, wenn man eine künstliche Lagune anlegen muss, da das Wasser am Strand gelegentlich von Quallen heim gesucht wird. Nun ja nicht irgendwelche Quallen, Box Jellyfish, die kleinen tödlichen, unter anderem. Wasser betreten nur mit Stinger Suite (Neoprenanzug). Was kann man hier also noch machen? Ach ja, die Whitsundays, das Postkartenmotiv schlechthin, liegt hier vor der Küste. Deswegen bin ich eigentlich überhaupt erst her gekommen. Also Whitsundays, man wird in Airlie Beach quasi erschlagen von Anbietern die einen unbedingt auf die Whitsundays bringen wollen. In allen Formen, von paddel selbst auf der Luftmatratze bis zu wir schießen dich in einer riesigen Kanone rüber. Meine Entscheidung fiel dann auf einen zweitägigen Segelturn. Ich alter Seebär auf einem Segelschiff, das verspricht doch spaßig zu werden. Also gebucht und morgens um acht pünktlich am Hafen gewesen. Unser Boot, die Siska, ein Rennboot mit Geschichte. Americas Cup Gewinner, zweimal die Welt umsegelt, Prinz Charles war schon an Board und nun ich ... und 21 andere Gäste, darunter ein Hochzeitsreisendenpaar (gibt es das Wort überhaupt, laut Word nicht. Wie heißt es sonst? Ich nehme Vorschläge entgegen) und eine gesamte Reisegruppe aus Berlin, wa. Der Himmel war bewölkt und los ging es. Mit Mototkraft aus dem Hafen und dann die Segel gesetzt und ab zu den Whitsundays. Was übrigens im Fernsehn beim Segeln immer so anstrengend aussieht, ist sau anstrengend! Das Headsail (keine Ahnung wie das im Fachjargon auf Deutsch heißt) welches per Kurbel gesetzt wird, da bricht man sich mal schnell einen ab und das Ding ist immer noch nicht in der richtigen Position. Sehr interessant, wenn das Schiff sich in den Wind legt und eine stabile Position bei 35% Schräglage einnimmt. Auf jeden Fall saßen wir alle hochzufrieden auf Deck und haben es uns gut gehen lassen. An unserer ersten Anlegestelle ging es dann schnorcheln bzw. tauchen. Ich war schnorcheln. Dazu musste man einen Taucheranzug anziehen. Könnt Ihr Euch mich im Taucheranzug vorstellen? Ich auch nicht. Nein, es gibt keine Bilder. Nun ich war schnorcheln, hab Korallen und Fische gesehen und ja das Wasser schmeckt salzig. Ich hab übrigens weder neue Spezies entdeckt noch andere für die Menschheit bedeutende Entdeckungen gemacht. Auf Grund Aufnahme größerer Mengen Salzwasser, konnte ich joch die anwesende Tierwelt mit einem beachtlichen, deutschen Unterwasserrülpser beglücken. Nach dem geglückten maritimen Ausflug gab es Mittagessen und anschließend wurde weiter gesegelt an den zweiten Liegeplatz für diesen Tag. Auch hier konnte geschnorchelt werden. Der Großteil war jedoch froh gerade dem Anzug entstiegen zu sein und todmüde. Deswegen gingen einige nochmal schnorcheln, andere nur schwimmen und wieder andere schoben eine ruhige Kugel an Deck, hierzu zähle ich auch. Sehr schön, wenn das Boot in den Wellen schaukelt, Musik aus dem Lautsprecher, Sonne steht am Himmel und schwups waren die Augen zu. Danach segelten wir zu unserer Liegestelle für die Nacht. Da das Wetter schlechter wurde, wurde es etwas kalt an Deck. Ich wusste dann auch warum im Prospekt stand warme Kleidung mitnehmen, hatte ich natürlich nicht. Habs trotzdem überlebt, nicht mal erkältet. Mit viel Wind im Segel, kam die Wasserkante der Reling bedrohlich nahe. Im Extremfall würde ich auf knapp 45% Schräglage tippen, ich hab mal versucht das ganze in Bildern zu dokumentieren. Nach dem Abendessen gab es noch ein buntes Beisammensein bei Wein und Bier. Was jedoch schon sehr früh endete, da die meisten total erschlagen waren. Am nächsten Tag verließ uns dann leider das Glück, es hat an dem Tag nur einmal geregnet… Wir sind dann zu dem berühmten Whitehavenbeach gefahren und dort an Land gegangen. Naja was soll ich sagen, was nützt der schönste Strand der Welt, wenn es regnet. Naja, ich war dort, das nächste Mal dann mit besserem Wetter. Außerdem, bei gutem Wetter kann jeder segeln, bei schlechtem nur die Elite! Gegen späten Nachmittag liefen wir dann wieder in Airlie Beach ein. Abends gab es dann noch BBQ im Hostel. Außerdem trat wieder der Fall ein, dass am Abend vor der Abreise alles passt. Wir waren eine bunte Gruppe aus Norwegern, Amerikanern und Deutschen, außerdem hatte noch der Hostelmanager Geburtstag so wurde lautstark gefeiert und getrunken, bevor es dann noch durch diverse Pubs und Bars ging. Ich sag ja, zum Feiern ist Airlie Beach super. Am nächsten Morgen fiel das Aufstehen zwar etwas schwer, ich hab es aber gemeistert und war pünktlich am Busterminal.

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