Mittwoch, 23. November 2011

Es geht weiter, an anderer Stelle

Na lange nix mehr passiert hier. Gut ich war auch länger nicht mehr auf ausgedehnten Reisen. Dafür reise ich momentan durch Deutschland. Was mir hierbei und zu dem ganzen Wahnsinn, der unser aller Leben ausmacht, allgemein einfällt, möchte ich auch zukünftig wieder schriftlich niederlegen. Aus diesem Grund habe ich letzte Woche einen neuen fulminanten Blog ins Leben gerufen. Unter http://schnaidt.blogspot.com plane ich zukünftig alles zu posten, was mich interessiert, verwirrt oder wozu ich einfach meinen Senf abgeben will. Schaut mal rein.
Gruß Jochen 

Mittwoch, 8. Juni 2011

Nachlese Australien

Unter die Kategorie, was die Großmutter noch wusste, fällt der folgende Eintrag. Ich hab in meinen Notizen noch Punkte für nen Post gefunden, den will ich dann natürlich nicht vorenthalten. Bevor ich damit anfange, noch ein wenig aus dem aktuellen Tagesgeschehen. Ja, die Reihenfolge meiner Posts verzögert sich immer mehr, auch wenn es immer weniger zu berichten gibt. Das liegt schlicht und ergreifend daran, dass ich die meisten Menschen inzwischen wieder von Angesicht zu Angesicht gesehen habe und einfach erzählt hab, was es noch gibt. Da rutscht die Dringlichkeit einen Post zu schreiben etwas nach unten. Deswegen dauert es im Moment immer etwas bis mich grad die Muse küsst und die äußeren Umstände stimmen, erst dann wird wieder Text fabriziert.
Als ich die Rohfassung dieses Posts getippt hab, hieß das konkret nix anständiges im Fernsehen, der aktuelle Livestream von Rock am Ring 2011 im anderen Fenster und die Tatsache, dass ich grad meine Notizen gefunden habe und mich befähigt fühle eine weitere Wortsammlung zu kreieren. Am Rande bemerkt, es spielt gerade „Hurts“, deren Bühnenbild offensichtlich von einer Beerdigung beeinflusst ist. Sehr schön abgründig, wird man richtig melancholisch und ist froh das man keine 170€ für den Ring dieses Jahr bezahlt hat…
So, nun zu meinen Notizen. Mein erster Punkt bezieht sich auf einen Künstler der in Adelaide in der Fußgängerzone auftritt bzw. auftrat. Man stelle sich einen knapp 1,80m großen, übergewichtigen  Biker vor. Stiefel, schwarze Hosen, ärmelloses T-Shirt von Harley Davidson. Grauer Bart, keine Haare auf der Rübe. Dieser Mensch ist Musiker in der Fußgängerzone. Ausgehend von der Beschreibung, welsches Instrument wird er wohl spielen? Richtig, die Querflöte.
Eine absolut fantastische Erscheinung. Der konnte richtig gut spielen und hatte sogar recht viele Zuhörer. Mein Straßenkünstler Nummer eins in ganz Australien.
Der Rest von dem was hier noch so an Punkten steht, bezieht sich eigentlich zum größten Teil auf Melbourne. Der Mensch in Adelaide ist mir auch erst wieder aufgefallen, als ich fürs Festival nochmal kurz da hin gejettet bin. Vorher hatte ich den schon vergessen. Nun Melbourne, hier hab ich neue Sparziele gefunden. Relativ gegen Ende meines Aufenthalts war ich bei Aldi einkaufen und bin entgegen meiner sonst üblich Art nach links gelaufen um ans Hostel zu kommen und nicht nach rechts wie sonst. Plötzlich stand ich vor einem Audihändler. Ha, Überraschung, die Autos sehen aus, wie bei uns, nur ist das Lenkrad überm Handschuhfach angeklebt. Aber darauf will ich nicht raus. Es geht  mir mehr um die Auswahl. Ein typischer Deutscher Händler hat vielleicht drei, vier Wagen vom Topseller, bei Audi vermute ich mal die Vierer Baureiher, noch ein paar andere Sechser, TT und Dreier und so was hässliches aus der Q Serie, mehr aber wohl nicht. Link zur Audi Modellpalette ;-) Der Händler vor dessen Schaufenster ich aber stand, hatte  von jedem Fahrzeug nur ein Modell da. Dafür jedoch in jeder Ausführung. Damit meine ich jetzt nicht Editionen und Farben sondern wirklich Ausführungen. Ob Serien Vierer, S Edition oder RS, also hochgezüchtete Rennmaschinen, stehen bei denen im Schauraum. Würde sich in Deutschland doch Niemand hinstellen, viel zu teuer. In Melbourne geht sowas. Aber nicht nur hier, ich bin in Sydney an nem BMW Händlervorbei gekommen, das gleiche Bild. Sehr beeindruckend.
Mein persönliches Sparziel ist übrigens ein A5 Sportsback. Wer sich also geneigt fühlt mich finanziell hierbei zu unterstützen, auf Anfrage gibt es meine Kontoverbindung ;-)
In Melbourne hab ich auch das letzte Mal aktiv am australischen Fernsehumfeld teilgenommen. Also schauen. Dabei ist mir wieder einmal die australische Nichtraucherkampagne sehr unangenehm aufgefallen. Vor Filmen ab 16, bzw. 18 Jahren wird in Deutschland immer die kurze Einblendung „Bei Risiken und Nebenwirkungen, fragen sie ihren Arzt oder Apotheker“ oder doch mehr „Die nachfolgende Sendung ist für Zuschauer unter 16 Jahren nicht geeignet“.  In Australien ist das ganze wesentlich ausführlicher. Nach der Altersfreigabe wird sogar noch erläutert warum: Jugendgefährdende Sprache oder gezeigte Gewalt oder sowas. Die Altersfreigabe kommt glaub ich vor jeder Sendung ab zwölf. So weit, so gut aber vollkommen ohne Vorwarnung, kommen die Antiraucherspots. In denen werden wirklich alle Folgen des Rauchens in ihrer schlimmsten Ausprägung kurz hintereinander gezeigt. Sogar ich als erwachsener Mensch, der für sowas nicht anfällig ist, hab mich während oder nach einem solchen Spot gefragt, ob sowas sein müsse. Da werden wirklich die Krebsgeschwüre im Hals und die offenen Wunden am Raucherbein in Großaufnahme gezeigt. Das ist dermaßen ekelhaft. Und dass ohne Vorwarnung einfach so zwischen Pamperswerbung und Autoversicherung. Also dass sich die Eltern darüber nicht beschweren wundert mich eigentlich, denn das ist richtig krass. Vor den Spots wäre eine Altersfreigabe besser angebracht als vor Futurama oder ähnlichem.
Wenn ich grad im Hostel bin, kann ich dazu noch nen Schwank erzählen. Das ist jetzt zwar weniger lecker aber dennoch erwähnenswert. Ich hab ja schon mal geschrieben das es in Melbourne dieses extrem schicken Edelstahlduschen mit Pathologieflair gab. Passend dazu gab es auch ein Urinal mit Planungsfehler. Das Gitter zum draufstehen, hatte eine Stütze in der Mitte der Wanne, während die Abläufe links und rechts außen waren. Naja, wenn die ersten 5000 Leute über das Gitter getrampelt sind, dann ist der tiefste Punkt halt mal nicht mehr an den Abläufen sondern da, wo die Stütze steht. Dieser Umstand führte stets zu einer äußerst unangenehmen Geruchskulisse. Die wiederum mache ich verantwortlich für ein Phänomen, dem ich hiermit den Namen „Toilet-Rage“ verpasse. Namentlich angepasst an „Road Rage“ aus dem Englischen für Frust am Steuer. Es war immer der Fall, dass ein Großteil der Toiletten unbenutzbar waren. Irgendwelche Menschen haben sich jeden Tag daran gemacht einen Großteil der Kabinen in einen Zustand zu versetzen, dass man diese gar nicht betreten wollte. Keine Ahnung ob das als Indikator für mangelnde Kompetenzen des Reinigungsteams zählt oder als Maß für schlechtes Benehmen der Gäste. Auf jeden Fall, kannte ich das in dem Ausmaß weder aus Perth noch aus Adelaide. Das war dann schon pfui, weswegen ich dann auch ganz froh war aus dem Hostel weg zu kommen.
Nun gut, zurück etwas erfreulicheren Themen. Irgendwann so nach vier, fünf Monaten ging trotz stark geändertem Rasurverhaltens die Schneidkraft meiner Rasierklingen gegen null. Nach einem Schock im Supermarkt, hab ich beschlossen, dass die Klingen noch gar nicht sooo stumpf sind. Später lief ich dann auf einer meiner ausgedehnten Erkundungstouren am Ufer des Yarra River entlang. Neben einem Haufen Straßenkünstlern, gab es da auch einen Ministand, an dem sich in Windeseile immer mehr Leute eingefunden haben. Ich hab mich dann vorsichtig genährt und war total begeistert. Da war so eine arme unterbezahlte Studentin oder Backpackerin, welche eigentlich Gewinnspielteilnehmer mit einem Gratis Rasierer versorgen sollte. Als ich hin kam, musste man schon nicht mehr am Gewinnspiel teilnehmen und jeder der einfach die Hand aufgehalten hat, hat direkt zwei Rasierer von „Schick „ bekommen. Super! Melbourne schenkt mir Rasierer, wenn ich sie brauche. $20 für Klingen gespart. Den einen Rasierer hab ich dann bis Dubai benutzt, während der andere noch bis diese Woche in Benutzung war. Daher kann ich jetzt auch sagen, dass „Schick“ nichts anderes ist als „Wilkinson“. Großartige Nummer. Inzwischen hab ich aber wieder meinen uralten Gilette wieder. Der Schick war mir zu viel Hightech…
So, letzter Punkt, der mir zu Melbourne noch einfällt, ist die einmalige Zimmerbesatzung im letzten Zimmer.
„Spätsommer ist Reisezeit oder so ähnlich. Unter dem Motto ging es weiter von Melbourne nach Sydney. Tourstart war Dienstagmorgen. Ich hatte meinen Wecker auf sechs Uhr gestellt. Um halb sechs war mein einer Mitbewohner jedoch schon wach. Was macht der Depp? Macht sein Licht an und schaltet den Computer an, um 5.40 Uhr, in einem Mehrbettzimmer. Was für nen Schaden muss man denn haben um sowas zu machen. Dann hockt er im Bett vorm Rechner und gähnt die ganze Zeit. Hätte er weiter gepennt, wäre es uns allen lieber gewesen. Komm ich aus dem Bad, war dann auch der Gnom im Bett über mir wach und starrt Luftlöcher ins Zimmer. Zu den beiden schreibe ich bei Gelegenheit mehr. Ich bereite eh gerade einen Post mit Nachträgen und Ergänzungen vor, da passt das dann gut rein.“ schrieb ich hier
Da wären wir ja jetzt wohl gerade dabei… Also zuerst mal der Psychopath, der um halb sechs morgens schon das Licht im Mehrbettzimmer angeknipst hat. Das war ein Australier oder zumindest, was man so Australier nennt. Seine Großeltern kamen aus Deutschland, bzw. Dänemark, die andere Familienhälfte kam aus Russland und hat sich vor Ort mit einer Aborigine gepaart und so weiter und so weiter, irgendwann kam er bei raus. Wem das komisch vorkommt, er war es. Also eigentlich ist er Australier, der aussah wie ein Ire, Künstler war er. Allein mit dem Satz fielen seine Sympathiepunkte bei mir ins bodenlose. Als ich in traf, hat er mich gefragt wo er denn als nächstes hinreisen solle. Er war sich unschlüssig ob er die Küste hoch soll oder nach Perth. Hallo? Ist doch sein Land, muss er doch wissen. Dann hat er mir noch mehr von seiner Familie erzählt, was mich nicht interessiert hat. Außerdem hat er mir ständig erzählt, wo man in der Umgebung des Hostels am besten Essen konnte. Es war jetzt nicht so, dass ich schon zwei Wochen länger da war. Hat ihn aber auch bei wiederholtem Anmerken nicht interessiert. Äußerst anstrengend. Als ich ihm erzählt hab, dass ich in Darwin war, hab ich als Antwort bekommen, dass Darwin nichtmehr das gleiche ist, wie früher. Das hat mich interessiert. Ich hab gedacht, die haben vielleicht in der letzten Dekade ihren Stadtkern umgebaut oder so. Irgendwas von Interesse halt. Aber nein, sein Bruder lebte da oben und ist dann auf welche Art auch immer verstorben. Seitdem ist Darwin nicht mehr das selbe. Toll. Input für mich den ich so nie haben wollte. Sich mit diesem Typ zu unterhalten war eh ein Kunststück. Erstens hat er die Zähne nicht auseinander bekommen und dann bestand ungefähr 50% seines Wortschatzes aus „Yeah“. Zu benutzen für alle Arten von Antwort, ich hätte als platzen können beim reden.
Noch was zu dem hässlichen alten Gnom. Der hat das Bett über mir bevölkert in der letzten Nacht. Ganz toll war, als ich ins Zimmer kam, hat er es nicht mal für nötig befunden, guten Tag zu sagen. Naja, ich hab ihn dann direkt in meiner freundlichen Art zu einem Idioten abgestempelt, mit dem ich nix zu tun haben will. Es wurde dann eh Abend, da war ich ja nicht im Zimmer. Der Schock kam eigentlich erst, als ich nachts wieder kam. Da lag der alte Mann nämlich nur in der Unterhose im Bett. Ohne Zudecke. Das war wieder so eine, warum bin ich nicht blind Situation. Ich hab mich selten so beeilt, ins Bett zu kommen. Warum die Menschen an der Rezeption übrigens Bettwäsche verteilen, hat der auch nicht verstanden. Auf jeden Fall hat er seine Bettwäsche anstatt aufs Bett zu spannen hinten an die Wand geklatscht. Dann war er die ganze Nacht damit beschäftigt sich im Bett hin und her zu werfen. Der ging mir ja sowas von auf den Sender. Vor allem mit jeder Bewegung hat sich das Bett ein wenig bewegt und die Bettwäsche ist immer etwas nach unten gerutscht. Ich hab mir das ne Weile angeschaut und hab sie dann einfach nach unten raus gezogen und hab sie ihm auf seinen Koffer gelegt. So ein doofer Typ. Echt. Und dann macht er morgens die Golemnummer und schaut mich an wie ein Fahrrad, der kam mir vor wie das Vieh in Herr der Ringe. Sah auch genauso aus. Hätte er noch „mein Schatz“ gesagt hätte ich ihn wohl pfählen müssen oder was man auch immer machen muss um die Spezies zu bezwingen.
Der dritte im Zimmer war mir übrigens sehr sympathisch, den hab ich aber nur zweimal getroffen und weiß auch nicht mehr über ihn… Unsere Schlaf- und Wachzeiten haben irgendwie miteinander kollidiert.
So im Großen und Ganzen war es das eigentlich. Zu Sydney fällt mir zusammenfassend nur noch ein, das es von Deutschen überbevölkert war. Das hab ich ja aber schon vorher mal bemerkt. Was bei mir noch ein wenig hängengeblieben ist, war die eine Gruppe, welche sich morgens um zehn zum Goon trinken bei uns im Zimmer eingefunden hatte. Die saßen aufm Boden im Kreis und haben diesen gepanschten Wein in sich rein geschüttet. Es ist jetzt nicht so, als dass es Jemanden interessieren würde, was man im Hostel macht. Wenn ich Goon trinken will, quasi als Frühstück, würde ich das aber trotzdem im Aufenthaltsraum machen, es ist ja nicht verboten, dafür aber wesentlich bequemer. Lustig fand ich nur, dass sogar die goonabhängigen Hamburger, welche ich kennen gelernt habe, nicht verstanden haben, warum man denn schon morgens Goon trinkt. Naja, die Kinder hatten gerade ihr Abi, die sind halt noch jung und dumm gewesen. Immerhin werden sie mit der Zeit älter.
Nun, mehr Notizen hab ich nicht mehr. Aus diese Grund schließe ich hiermit diesen Post ab.

Heimflug 29. März

So, was fehlt denn noch? Eigentlich nicht mehr viel. Was weiß ich denn über den Heimflug noch zu berichten...
Nun, der Tag hat begonnen wie die anderen auch, erst mal wach werden und frühstücken gehen. Anschließend die Tasche packen, was diesmal Schwerstarbeit war. Wenn ich in den vergangenen sechs Monaten geflogen oder auch nur im Bus gereist bin, war vorher Waschtag und die Klamotten wurden anständig in der Tasche verstaut, man konnte ja nie wissen wie es am nächsten Zielort aussieht. Nun, diesmal war es anders. Ich wusste, dass ich Heim fliege, wo ich dann in aller Ruhe meine Wäsche sortieren konnte, insofern das meine Eltern meine Wohnung noch nicht untervermietet hatten. Lange Rede, kurzer Sinn. Ich hab diesmal alles einfach in die Tasche geschmissen und diese zugemacht. Das war gar nicht so einfach, in der einen Woche Dubai haben meine Klamotten sich zwar nicht stückzahlmäßig vermehrt, dafür aber ihr Volumen offensichtlich verdoppelt. Aber auch diesen Umstand besiegte ich, so dass ich relativ früh auschecken konnte.
Vorm Hotel gewartet, bis ein offizielles Taxi vorbei kam, was ungefähr ne halbe Minute dauerte und dann ab an den Flughafen. Emirates betreibt in Dubai einen Self Check In. Tolle Sache. Ich hab zwei mal versucht mich selbst einzuchecken, was jedes Mal daran gescheitert ist, dass das Lesegerät von meinem Reisepass keine Daten bekommen hat. Schlechtes System. Die Daten sind maschinenlesbar gedruckt. Auf jeden Fall musste ich dann doch noch an einen Schalter. Dort wurde ich dann Zeuge, wie vier Menschen mit gefühlten 16 Koffern einchecken. Noch einen Schalter weiter, die Dame hat vorm Schalter angefangen ihren Kram umzusortieren. Die wollte tatsächlich eine Plastiktüte aufgeben…
Der riesige Flughafen Dubai ist im öffentlichen Bereich reichlich langweilig, weswegen ich prompt zur Passkontrolle gegangen bin. Hier hieß es mal wieder warten. Im Vergleich zur Einreise war es aber unglaublich schnell. Der Grenzbeamte wollte dann noch unbedingt wissen, wie man meinen Namen ausspricht und ob Jochen sehr verbreitet sei in Deutschland. Nur bei der Frage nach der Bedeutung musste ich ihn enttäuschen. Wir haben halt mal relative einfache Namen. Vielleicht hätte ich ihm erzählen können das Jochen im Mittelhochdeutschen „Aufstrebender Informatiker mit Hang zu Endlossätzen“ heißt. Ich glaube aber nicht, dass er mir das abgenommen hätte. Außerdem weiß ich nicht was Mittelhochdeutsch auf Englisch heißt. Nachdem ich auch diese Hürde genommen hatte, ging es wieder in den schönen, riesigen Duty Free Bereich des Flughafens. Eigentlich hatte ich mit dem Gedanken gespielt mir noch etwas mitzunehmen, ein vergoldetes Burj Al Arab oder ein gläserner Burj Khalifa. Die haben ja aber Preise, die kann man nicht wirklich ernst nehmen. Total abgefahren. Da hätte ich doch besser in diesem Pseudebeduinendorf in Mitten der Wüste was gekauft. 
Letztlich hab ich mir dann zwei Packungen Kaugummis und eine Flasche Wodka gekauft, wenn das nicht ein überragendes Mitbringsel für mich selbst ist. „Diese Flasche erinnert mich an meinen Aufenthalt in Dubai, zumindest bis ich sie mir eingebaut habe.“ Nun gut. Ich hab mich dann vorm Gate niedergelassen und mir die werten Mitreisenden angeschaut. Erwartungsgemäß alles dabei zwischen 6 und 86 und natürlich zum größten Teil Deutsche. Hab ich schon erwähnt, dass wenn man ein halbes Jahr lang, am anderen Ende der Welt, ständig über Zugehörige des eigenen Volksstammes stolpert, sich ein gewisser Verdruss breit macht? 
Auf jeden Fall war dann irgendwann Boarding. Ich hatte wieder nen Gangplatz und neben mir saß ein Deutsches, verhältnismäßig junges Pärchen. Ich dachte ja schon, ich hätte Unterhaltung für den restlichen Weg, dann hab ich mir die mal genauer angeschaut. Die saßen beide mit großen Wanderschuhen an den Füßen im Flugzeug. Wer macht denn sowas? Dazu noch der Pullover der Aussah wie selbstgestrickt (war ja auch kalt in Dubai) und sofort machte sich bei mir eine Gefühl frei, welches Eric Cartman in South Park einfach und unkompliziert in ein Wort fasst: Ökofritzen!
Nach dem schönen Emirates Filmchen mit den Sicherheitshinweisen hat sie dann nochmal an den Rucksack gemusst, ihr Telefon war nämlich noch eingeschalten. Total überraschend, nix im Kopf, wer kann denn auch wissen, dass in einem Flugzeug zumindest für Start und Landung das Telefon aus sein soll. Aus der Unterhaltung wurde übrigens nichts. Die haben nicht mal miteinander gesprochen. Ich hab mir dann „Gullivers Reisen“ mit Jack Black angeschaut, gut das ich nicht im Kino war. Die Stewardessen haben zwischendrin Getränke verteilt, da hat sie sich doch tatsächlich ein Wasser genommen – er nichts. Deswegen steht im Flugzeug auch immer, man solle viel trinken.  Die beiden waren übrigens extrem platzsparend. Die hätten genauso gut auch einen einzelnen Platz buchen können. Die meiste Zeit lag sie so halb auf ihm drauf und beide haben gepennt.
Dann gab es Essen. Wie üblich zuerst für die Menschen, welche ein Stück Fleisch nicht zu schätzen wissen. Und jetzt kommt der Hammer schlecht hin: Beide sowohl Dumm als auch Dümmer, hatten vegetarisches Essen bestellt. Aber gegessen haben sie nichts. Ich hätte platzen können in dem Moment. Das von den 300 normalen Portionen auf dem Flug vielleicht 50 von einer Sorte übrig bleiben, ist eine Sache. Damit wird aber kalkuliert, das geht ja auch mehr oder minder in der Masse unter. Wenn aber von den 20 bestellten, extra zubereiteten Essen für Salatfresser dann auch noch welche zurückgehen, dann hört es bei mir auf. Von den Getränken zum Essen haben sie auch nichts genommen. Ich hab in aller Ruhe und zur Abwechslung mit viel Platz mein Stück Rind in Soße verzehrt. War gut. Nach dem Essen habe ich mich dann wieder dem Bordentertainmentsystem gewidmet. Das Problem war, das in der einen Woche in Dubai nicht wirklich viel Neues hinzu gekommen ist. Immerhin aber Tron Legacy. Den hab ich halt nochmal geschaut und schön dazu Kaffee getrunken und wenn die Stewardess vorbei kam, halt noch das ein oder andere Getränk. Was die beiden Spargelköpfe neben mir gemacht haben, war mir weitestgehend egal. Aber ich musste zweimal meinen cineastischen Vergnügungen unterbrechen, weil er, den ich übrigens noch weniger leiden konnte als seine Begleiterin, trotz verweigerter Nahrungsaufnahme zweimal aufs Klo rennen musste. Schwachmat.
Irgendwann war aber auch der Flug rum und das Flugzeug setzte in Frankfurt auf. Nachdem wir aber wohl schon in Darmstadt unten waren, rollte das Fluggerät erst mal ellenlang bis überhaupt ein Gate in Sicht war. Dann hat es davor angehalten, weil das Gate noch nicht soweit war. Und dann kamen zwei Dinge zusammen, die ich unglaublich anstrengend finde. Zum einen standen augenblicklich 80% der Passagiere im Gang und wollten aussteigen. Das ist ja normal. Mittendrin standen aber auch schon die ersten und haben sich lauthals beschwert, warum es nicht weiter geht, das ist typisch deutsch. Dann kam die Durchsage des Piloten, das wir noch gar nicht am Gate sind und das die Anschnallzeichen noch brennen, also eigentlich Niemand im Gang stehen könnte :-P Ich fand es traurig, das erwachsene Menschen nach einem sechs Stunden Flug sich wie die Tiere benehmen, nur damit sie als erstes aus der Maschine kommen. Naja, es lebe der Darwinismus.
Passkontrolle war der Aufreger schlechthin. Kommt ne Boeing 700 und die machen ganze zwei Schalter auf, was Affen. Nachdem die Schlange dann schon die halbe Rolltreppe hoch stand, haben sie langsam noch weitere Schalter aufgemacht. Also ob Australien, Dubai, Deutschland, die Passkontrolle ist überall gleich schlecht. Kofferband – warten. Tasche kam dann irgendwann und dann ging es ab Richtung Ausgang. Zoll war toll. Ich glaub die haben mich nicht mal registriert, als ich vorbei gelaufen bin. Vor der Tür wurde ich dann vom Festkomitee begrüßt und es ging zurück nach Hemsbach.
Die letzten 60 km meiner Tour waren dann auch recht schnell rum und ich nach nem halben Jahr wieder daheim.

Sonntag, 29. Mai 2011

Dubai Bilder

So nach langem Kampf, hab ich nun auch de Bildbestände von Dubai gesichtet, sortiert und vor allem reduziert.


Es gibt nun folgende Webalben mit Dubai als Inhalt:


Deira - die "Altstadt"
Jumeirah - mit allen Sehenswürdigkeiten, für die man Dubai kennt.
Wüstentour - Bilder aus der Wüste
At The Top - Bilder vom höchsten Gebäude der Welt
Sonstiges - Name ist Programm

Donnerstag, 5. Mai 2011

Dubai Teil IV

Montag, letzter kompletter Tag in Dubai. Was tun? Wie schon beschlossen: Dubai Mall. Aber zuerst ausführlich frühstücken. Taxi war ich schon gefahren also stand diesmal die Metro als bevorzugtes Reisemittel auf dem Zettel. Also rein in die pompöse Metrostation Deira City. Ab an den Fahrkartenautomaten und gescheitert. Wer auch immer sich dieses Zonenmodell für Nahverkehrsverbindungen ausgedacht hat, gehört noch heute dafür aufgeknüpft. Ich habe noch NIE Jemanden getroffen, der sich eine Zonenkarte geholt hat, egal wo auf der Welt. Ich hol mir sogar im Rhein Neckar Kreis nen 24h Ticket, damit ich mich nicht mit Zonen rumärgern muss. Dieses großartige Prinzip hat es nun sogar bis nach Dubai geschafft. Die haben die eine fertige Linie tatsächlich in Zonen unterteilt. Ich hab mich dann am Schalter angestellt und hab mir eine Fahrkarte gekauft. Runter aufs Gleis und da war sie, die große Spannung. Wie sieht wohl die Dubai’sche Metro aus? So komplett ohne Fahrer, rein computergesteuert. Eigentlich gut, Computer machen ja keine Fehler. Ich kenne aber Leute, die Computer programmieren... Das Gleis befindet sich wie in Großstädten normal hinter einer gläsernen Türkonstruktion, welche sich zusammen mit den Zugtüren öffnet. Das würde ich weltweit verpflichtend machen. Dann wäre das leidige Thema U-Bahn Schubser endgültig erledigt und die Züge würden ihre Fahrpläne einhalten. Die Metro war gut gefüllt, um nicht zu sagen voll. Falls ich es nicht nicht erwähnt haben sollte, Dubai ist sauber. Grafitis oder ähnliches gibt es hier nicht. Keine Ahnung welche Strafe auf sowas steht. In der Metro jedenfalls ist sogar Essen und Trinken verboten. Die Strafen dafür fallen nicht so hoch aus wie die, für das Betätigen der Notbremse aber immerhin. Also Züge auch sehr sauber. Aber die elektronische Ansage nervt. Jede Station wird zweimal genannt. Einmal vor der Einfahrt, einmal wenn der Zug hält und das immer auf englisch und arabisch. An der einen Haltestelle hab ich mir noch gedacht: „Der Kerl vor der Tür ist Deutscher, so wie der aussieht.“ Kaum war der Gedanke zu Ende gedacht und die Türen haben sich geöffnet, kamen er und seine Begleiter rein und was trug er? Ein 1860 München Poloshirt. Wieder ein Punkt für den Anglitzdiagnostiker.
So, Haltestelle erreicht, raus aus der Metro. Schwierige Entscheidungsfindung: Laufen oder mit dem „Dubai Mall Feeder Bus“ fahren. Ich hab mir dann gedacht, es ist ja bezahlt, also fahre ich Bus. Außerdem war die Mall vorneweg 800 Meter entfernt. Also in den Bus, das Ticket wieder einbuchen lassen. Ach ja in Dubai sind alle Fahrkarten mit einem RFID Tag versehen. RFID ist die Nahbereich Funktechnologie, mit der man im Dinge wie Firmenausweise oder den neuen Personalausweis ausstattet. Für einfache Fahrkarten würde die in Deutschland kein Betreiber einsetzen, weil es viiiiel zu teuer ist. In Dubai geht das komischerweise. Also mit dem Bus an die Mall. Öffentliche Busse sind weniger wert als Big Bus. So ist der Bus im Keller angekommen. Also nicht komplett. Das Busdeck befindet sich auf Höhe des zweiten Parkdecks. Verrückt, die Leute. Ich hatte eine Eintrittskarte für 13.00 Uhr und war gegen zwölf in der Mall. In der Stunde hab ich Window Shopping, altdeutsch Schaufensterbummeln betrieben. Dubai ist zwar billiger als Deutschland, weil es keine Steuern gibt aber irgendwie sind alle Produkte hochpreisiger. ;-) Gegen eins hab ich mir dann meine Karte abgeholt und bin in den Eingangsbereich des Turmes vorgelassen worden. Dort gibt es eine über zwei Meter hohe Figur des Turms und einige Fakten. Einige Besucher haben hier jetzt Bilder gemacht, wie die Weltmeister. Das war mir vollkommen unverständlich. Ich mein, zur Tür raus und drei Meter weg gehen, dass er komplett ins Bild passt und schon hat man das Original. Naja, nach mehreren Laufbändern und Rolltreppen, hat man schließlich die Aufzüge erreicht. Bis dorthin muss man jedoch durch einen Metalldetektor und bekommt die Entstehungsgeschichte des Turms multimedial mitgeteilt. Und ab geht es in einen der schnellsten Personenaufzüge der Welt. Das ist aber nicht nur ne schnöde Kabine, nein da finden Licht und Tonspiele drin statt. Ich hatte nun erwartet, dass sich das Teil mit einer riesigen Beschleunigung in Bewegung setzt und die Hosen nur noch vom Gürtel an ihrem Platz gehalten werden. Denkste! Hätten sich nicht irgendwann die Zahlen auf der Anzeige rasend schnell geändert, hätte man gar nicht mitbekommen, dass der Aufzug sich bewegt. Um es vorweg zu nehmen, runter war genauso.
Oben angekommen wird man freundlich begrüßt und darauf aufmerksam gemacht, man solle seine Tour doch auf der Terrasse beginnen. Geschickt. Dadurch bewegen sich alle Besucher in die gleiche Richtung. Selbes Prinzip wie auf dem Eureka Skydeck in Melbourne ;-) Was soll ich groß sagen zu dem Ausblick? Ich werde diese Woche die Bilder ins Netz stellen. Man sieht einfach diesen krassen Kontrast von Hochhäusern und Sand. Es gibt keinen Strauch, keinen Baum, keine Vorstadt oder Wohngegend, es gibt hinter den Hochhäusern einfach nur Sand. Da es an diesem Tag auch nicht klar war, sondern noch immer Sand in der Luft lag, konnte man leider nicht so weit schauen, wie ich es gerne gehabt hätte. Dadurch konnte ich einige Dinge wie „The World“ eigentlich nur in Konturen erkennen oder fotografieren. Wenn man übrigens viel Platz auf einem Stockwerk hat, kann man noch einen Shop da rein bauen. So gab es im 124 Stock den selben überteuerten Nippes zu kaufen wie unten. Ansonsten gab es da oben nicht wirklich was zu tun. Cafe wie im Skydeck, Fehlanzeige. Hier können sich die Scheichs noch was bei den Aussies abschauen. 
So, die Fahrt nach unten war ähnlich unspektakulär wie nach oben. Noch den Rucksack an der Garderobe abgeholt und dann wieder in der Dubai Mall gestanden. Den Rest des Nachmittags hab ich dann damit verbracht mir die Mall genauer anzuschauen. Ich kam dann aber echt ins straucheln, wo ich mir denn meine neue Rolex kaufen sollte. Entweder in einem der Rolexläden oder doch bei einem der unzähligen Händler, welche auch alle Rolex verkaufen. Ich war dann so unentschlossen, dass ich ohne Rolex abgezogen bin. Wieder in den Bus, nochmal eine schöne Runde um den Turm gedreht und dann wieder in die Metro. Die war auch diesmal wieder voll, so dass es wieder keinen Sitzplatz gab. 
Im Hotel hab ich dann Nachrichten geschaut, beherrschende Themen: Wir werden alle sterbe wegen Fukushima und damit im Zusammenhang stehend, wir werden alle sterben weil Rot-Grün in Baden-Württemberg. Das hab ich mir dann bis kurz vor sieben angeschaut, dann bin ich wieder los. Ich hatte ja noch meine Karte für die Big Bus Tour bei Nacht. Die Route findet man hier. Anstatt einer Tonbandführung gibt es aber bei der Nachttour einen lebendigen Audioguide. Das war eine sehr willkommene Abwechslung. Der hat zwar viel erzählt, was auch während der Tagestour aus dem Kopfhörer kommt. Er hatte aber noch einige Schmankerl auf Lager, welche sich so am Wegrand finden, bzw. die Niemand in eine Audiotour aufnehmen würde. Dubai bei Nacht ist eine echte Herausforderung. Es ist wirklich schwer sich zu entscheiden welchen Wolkenkratzer man zuerst ansehen soll. Was man mit dem hier verballerten Strom machen könnte… Dafür sieht es aber toll aus. Einziges Manko an der Tour war, der Bus fährt halt im fleißenden Verkehr mit, die 08/15 Kamera stellt im Dunkeln nicht so schnell scharf oder belichtet zu lange. Dadurch sind eigentlich keine guten Bilder möglich. Zumindest nicht mit meiner Kamera, die auf diesem Gebiet ja ein wenig schwächelt. Man kann sich ja damit trösten, dass es im Internet tausende Bilder gibt, die diese Motive zeigen ODER man muss halt nochmal nach Dubai.
Fahrtende war wieder am Deira City Center, also quasi vor meiner Haustür. Die Nachttour lohnt sich definitiv, nur wenn man Bilder machen will, muss man eben eine semi-professionelle Kamera mitbringen. Mit dem Gedanken hab ich dann auch meinen letzten Tag geschlossen.

Dubai Teil III

Samstag in Dubai. Genau genommen war ich faul an dem Tag aber ich war ja auf Urlaub. Also hab ich mir mal für 25 Dirham eine Stunde so genanntes „High Speed Internet“ gekauft. Endlich wieder die große weite Welt. War ja immerhin fast eine Woche nicht online. Erstes digitales Reiseziel, war die Eintrittskarte für den Burj Khalifa, es lebe die Kreditkarte. Großer Schock, ich sollte meinen Mastercard Secure Code eingeben. Den hab ich mir im September eingerichtet und dann nie wieder gebraucht. Wer suchet, der findet und so hat es dann doch hin gehauen. Als nächstes wurde recherchiert, ob es noch etwas in Dubai gibt, was man unbedingt gemacht haben muss. Hab aber nichts gefunden, was noch gefehlt hat. Im Moment reichen für Dubai eben fünf Tage doch vollkommen aus. Während ich diese Dinge nachgeschaut habe, sicherte ich im Hintergrund ein paar Bilder in der Dropbox. Das High Speed Internet hat für 40 MB etwa 45 Minuten gebraucht. Gut, ich hatte ja schon Angst, dass die gekaufte Stunde nicht reicht…  Ansonsten war ich an dem Tag nur mal kurz im Deira City Center oder im Hotelrestaurant essen. Was mich sehr verwundert hat, war die Tatsache, dass ich gegen Nachmittag den Burj nicht mehr gesehen habe. Erst hab ich gedacht es sei neblig, kommt ja an der Küste vor. Doch halt, in Deutschland vielleicht aber nicht in einer Region, die so trocken ist, dass der größte Teil Wüste ist. In dem Satz ist auch schon die Antwort versteckt. Es war windig und damit ein Haufen Sand bzw. Staub in der Luft. Ergo, hab ich an dem Tag auch nix verpasst, womit wir jetzt ganz geschmeidig zum Sonntag übergehen.
Im Big Bus Prospekt hab ich eine Jeep Tour gefunden, welche mir schon aus Deutschland wärmstens empfohlen wurde. Mit dem Jeep durch die Wüste, dann schönes BBQ in der Wüste mit Unterhaltungsprogramm. Klingt doch gut, hab ich mir für den Sonntag gebucht. Los geht es erst am Mittag, da konnte ich morgens noch bequem frühstücken und im City Center einkaufen gehen, bevor ich abgeholt wurde. Nachdem ich relativ lange in der Lobby saß wurde ich dann abgeholt und ans Auto geführt. Erst hab ich gedacht: „Och nö. “ Da saßen nämlich schon drei Leute drin. Dann hat der Fahrer aber einfach den Typ auf dem Beifahrersitz auf die Sitzbank im Kofferraum verbannt und mich da hin gesetzt. Das fand ich natürlich gut. Hab dann festgestellt, dass meine drei Mitreisenden Franzosen waren, da war es dann ein erhabenes Gefühl, dass ich vorne saß und die hinten. Nach dem Terror in Australien haben die das verdient! So, los ging die Fahrt. Erst durch den wahnsinnigen Stadtverkehr Dubais und dann schön auf die vierspurige Autobahn in Richtung Sharja / Hatta. DAS wiederum hat mich sehr beunruhigt, nach Sharja wollte ich ja eigentlich nicht. Sharja sind die ganz bekloppten in den VAE, bei denen darf man gar keinen Spaß haben. Ich hab mir ja nur Gedanken gemacht, denn meinen Reisepass hatte ich nicht mit, mir hätte ja auch Jemand sagen können, dass wir das Land verlassen. Was ich besonders lustig fand, war als auf einmal mitten auf dem Highway ein Kreisverkehr auftaucht, wie schon gesagt vierspurig und dann kommt der Kreisel. In Deutschland wäre das quasi ein Freibrief für Bürgerkrieg im Straßenverkehr. Gut bei uns ist etwas mehr los, bei denen scheint das wohl erstaunlich gut zu funktionieren. Erster Stopp der Tour war eine Art Sammelpunkt und Touristenabzocke. Man kann sich dort ein Quad mieten und durch die Wüste heizen damit. Außerdem versuchen einem zig Händler irgendwelchen Nippes anzudrehen. Das kann ich ja leiden… Und was für ein Kram, Wickelturbane und so ein Mist. Außerdem gibt es dort alles was man braucht, wenn man mit dem Jeep in die Wüste fährt, also Chips, Cola und einen Haufen anderen Kram. Was unserer Fahrer gar nicht verstehen konnte, war, dass ich nicht mit dem Quad für einen Haufen Geld 20 Minuten in einem abgezäunten Bereich rum fahren wollte. Wenn zumindest Jemand dabei gewesen wäre, dass man ein wenig Wettrennen fahren könnte aber allein, das wollte ich dann doch nicht. Am besten hat mir ein Italiener gefallen, der hat sich nämlich das männlichste Fortbewegungsmittel im Angebot ausgeliehen und ist dann 20 Minuten auf dem Pferd durch das Gelände getrabt… Ohne Worte.
Nachdem wir genügend Zeit dort gelassen hatten und die andere Geländewagen auch endlich da waren, ging es endlich los in die Wüste. Während einige Tourveranstalter in Korsos von 20 und mehr Autos über die Dünen preschen, waren wir genau drei Autos. Sehr schöne Kombination, roter Sand, weiße Geländewagen, genau so muss es sein. Die Fahrt war nicht so spektakulär wie Fraser Island, dafür ist das ganze in einem Geländewagen aber auch ne andere Hausnummer. Gerade was Seitenlage anging, war das absolut grandios. Eigentlich hätte man nur noch selbst fahren müssen. Als wir zu einem Fotostopp hielten konnten wir dann auch schon eine ganze Kolonne von Autos eines anderen Touranbieters sehen. Sehr lustiger Anblick, wenn die weißen Autos abwechselnd hinterm Sand verschwinden und dann wieder auftauchen, sah ein wenig aus wie eine Ameisenwanderung. Unser Fahrzeugverband hat sich dann auch wieder in Bewegung gesetzt und ist noch etwas durch das Gelände gehüpft. Als wir aus den Dünen wieder raus waren und nur noch auf etwas unwegigem Terrain unterwegs waren, fiel dann der eine Wagen zurück. Unserer Fahrer ist dann zurück gefahren um nachzuschauen, da sahen wir auch schon das Übel. Einem der Fahrgäste ist unterwegs schlecht geworden und er offenbarte der Wüste sein inneres. 
Autobahauf- und abfahrten werden übrigens vollkommen überschätzt. Mitten in der Wüste mit Vollgas mal auf den Highway gefahren. Da ist eh nicht viel los, da kann man das ja mal machen. Nach ein paar Kilometern auf der Autobahn bewies dann der Fahrer das sein Toyota auch ohne Allrad sehr gut im Gelände zurecht kommt und ist dann noch ein wenig durch die Prärie geheizt. So gut wie vorher war es aber nicht mehr. Letztlich sind wir dann an dieses nachgebaut Beduinendorf in der Wüste gekommen. Hier wurde dann noch Kamelreiten angeboten. Weil ich auch das nicht machen wollte, wurde der Fahrer so langsam mürrisch. Ich weiß nicht ob er Provision bekommen hätte. Ich hatte ja mit dem Jeep durch die Wüste heizen gekauft und nicht irgendwelche Touristen Abofallen. Im Beduinendorf selbst gab es auch zwei bis drei Verkaufsstände. Dort wollte man mir unbedingt irgendwelche Bilder oder Kühlschrankmagneten andrehen. Ein Stand weiter, hat mir so ein armer Irrer ein Betttuch um den Kopf gewickelt und war dann ernsthaft der Meinung ich würde das kaufen. Am letzten Stand bin ich direkt vorbei gelaufen, da gab es Teppiche. Ich saß dann ne zeitlang allein rum, bis die Franzosen vom Kamelreiten wieder kamen, mit denen hab ich mich dann den Rest des Abends unterhalten. Bis sich dann die vielen Hundert Tourteilnehmer aller Veranstalter eingefunden hatten, wurde hinter den Kulissen schon großartig gebrutzelt und das Essen vorbereitet. Zur Unterhaltung trat dann eine Bauchtänzerin auf. Davon bin ich ja ganz großer Fan. Zumal das die Frau allein auf einer Fläche getanzt hat, welche ungefähr dem Tanzbereich des Wiener Opernball entspricht. Am unterhaltsamsten fand ich als die eine Türkin am Nachbartisch sich inspiriert fühlte ebenfalls zu tanzen, was leider wesentlich besser aussah als die auf der Bühne… Der türkische Nachbartisch hat übrigens Deutsch gesprochen und muss au der Region Frankfurt stammen. Die haben sich dann später auch ihre eigene Tanzveranstaltung gemacht. Das war extrem lustig, als die Camcorder aus aller Herren Länder von der Bauchtänzerin wegschwenkten und die Tanzgruppe filmten.  
Nach der Bauchtanzeinlage gab es endlich was zu Essen. Während das Fleisch genau portioniert war, gab es Unmengen an Beilagen. Der eine Franzose ist immer unterwegs gewesen, um Getränke zu holen, was meistens so aussah, dass drei Colas geliefert wurden und für mich ein Bier. So kam es dann auch das ich in nem halben Jahr Australien in der letzten Woche in Dubai doch noch Fosters getrunken habe. Nach dem Essen gab es eine weitere Tanzeinlage. Machmet hat einen sehr sonderbaren Tanz aufgeführt. Hierzu hat er sich immer im Kreis gedreht und dabei so nach und nach verschieden Umhängegewänder in verschiedenen Kombinationen geschleudert. Highlight des Auftritts waren teilweise eingenähte Lichtbänder in den Klamotten und er hat damit noch futuristische Figuren geformt. Für mich persönlich bestand seine größte Leistung darin, sich 15 Minuten im Kreis zu drehen ohne zu brechen. Kurz nach Machmets Auftritt wurde dann das Camp auch mehr oder weniger schnell geräumt. Die große Herausforderung bestand nun darin, den richtigen Geländewagen zu finden. Vor dem Camp standen ungefähr 50 weiße Toyota Land Cruiser. Laut Aussage unseres Fahrers haben diese sich am besten bewährt. Während nach zwei Jahren ein Jeep wohl die Segel streicht, fuhr er seinen Toyota schon seit fünf Jahren. Über die Autobahn ging es zurück nach Dubai Stadt. Mann kann übrigens in der wüste die eine Richtung ruhig komplett überfahren, damit man auf die richtige Spur kommt. Wieder in Dubai hat mir die nächtliche Skyline der Hochhäuser sehr gut gefallen. So hab ich zum Beispiel gesehen, dass auf der meinem Hotel abgeneigten Seite des Burj Khalifa, nachts Lichtchoreografien ablaufen. Und auch andere Hochhäuser sind nachts wesentlich eindrucksvoller als tagsüber. Auf der einen Baustelle war sogar die Beleuchtung schon an, obwohl der Bau noch gar nicht fertig gestellt war.
Ich wurde sogar vor den Franzosen wieder am Hotel abgeliefert. Alles in allem, eine zwiespältige Tour. Der ganze Basarkram kam mir vor wie eine Kaffeefahrt, das war nicht so der Hit. Mit dem Geländewagen durch die Wüste heizen war total gut, das hätte nur etwas länger sein können.

Mittwoch, 4. Mai 2011

Dubai Teil II

Nächster Tag, Freitag und damit Wochenende. Wie schon erwähnt stand die blaue Linie für diesen Tag auf dem Plan. Weil entlang der blauen Linie alle berühmten Bauwerke und großen Malls stehen und das damit das touristische Highlight Dubais darstellt, sind die Geschäfte auch an Freitagen geöffnet. Dir rote Linie verkehrt am Freitag jedoch erst ab dem späten Nachmittag, so dass ich zunächst zu einem Zustiegspunkt zur blauen Linie kommen musste. Als ich am Tag vorher an einem Big Bus Stand gefragt habe, wie ich denn dort hin komme, wurde ich an die fulminante Metro verwiesen. Also bin ich nach dem Frühstück an die Metro Station Deira gelaufen. Dort war jedoch der Aushang, dass diese Metrostation am Freitag erst um 13.00 Uhr öffnet. Hurra. Die einzige Metro im mittleren Osten und dann fährt sie erst ab um eins, weil heiliges Wochenende ist. Also bin ich zum Taxistand und bin mit dem Taxi an die Burjuman Mall und dort in den Bus der blauen Linie. 
Die Linie führt zunächst quer durch Bur Duabi in Richtung Meer. Hierbei fährt man am Union House vorbei. Hier wurde damals aus den ehemaligen britischen Kolonialstaaten die Vereinigten Arabischen Emirate zu gründen. Zum Gedenken hieran steht dort auch ein riesiger Flaggenmast, der die kleine Summe von 1,1 Millionen gekostet hat. Grund dafür ist, dass er komplett in 18 karätiges Gold eingefasst ist. Naja, wer hat, der hat. 
Entlang des Jumeirah Strandes geht es dann über den Beach Park in Richtung Jumeirah Public Beach.Der Public Beach ist die Touristeneinrichtung Dubais. Hier können sich westlichen Touristen im Bikini am Strand rekeln, was im Rest des Landes möglicherweise mit Gefängnis bestraft wird. Der Beach Park ist ein riesiger Park, der gegen Eintritt alles bietet, was man sich von einem Park vorstellt, Auch hier gibt es den Ladies Day, an dem Mann nicht in den Park kommt. 
Vom Jumeirah Beach aus hat man eine perfekte Sicht auf das weltberühmte Burj Al Arab. Der Bus macht hier genau 2 Minuten halt, in der man Zeit hat um das Gebäude abzulichten. Anschließend fährt man am Jumeirah Beach Hotel vorbei, das ist das Hotel, welches die Form einer brechenden Welle hat. Neben dem Hotel ist einer der beiden großen Wasserparks Dubais untergebracht. Gleich neben der Beach Hotel Anlage befindet sich der Zugang zum Burj Al Arab. Ein normalsterblicher Mensch kommt da aber nicht ohne weiteres hin. Die Zufahrt wird mit Schlagbaum genau überwacht, damit diese Touristen nicht dort rumlaufen. Auf der anderen Seite schließt sich eine weitere Hotelanlage an. Hier sind gleich zwei Hotels untergebracht sowie einige Souks. Alle Außenanlagen werden hier durchgehend bewässert, auch wenn es nur Rasen ist, auf dem niemals Jemand sitzen wird. In diesem knapp einen Kilometer Küstenabschnitt sind also vier 5 Sterne Hotels untergebracht, wobei das eine sich selbst als 7 Sterne Hotel bezeichnet. 
Die eigentliche Besonderheit entlang der Küste bekommt man leider nicht zu sehen. Hinter großen Mauern stehen die Residenzen und Sommerpaläste der reichen Kaufleute und der Herrscherfamilie. Ich vermute das große Tor mit dem Soldaten ist wohl der Zugang zur Al Maktum Familie. Das andere Große Tor ohne Soldat war dann wohl die Abteilung reiche Kaufmänner. Die Herrscherfamilie besteht übrigens auf 110% Diskretion wenn es um ihre Privatleben geht. Umso erstaunlicher fand ich als dann kurz nach den Palästen auf einmal mitten im Meer ein riesiges Gebäude steht…
Die weitere Route führt noch ein Stück die Küste entlang, bevor sie nach Internet City abknickt. Internet City ist ein Stadtteil in dem sich viele große Unternehmen aus der IT Branche angesiedelt haben. Internet City ist eine der Freihandelszonen in denen es ausländischen Unternehmen gestattet ist, eine Niederlassung komplett zu besitzen. Über die Internet City gelangt man auf die Jumeirah Palm. Während man über eine Brücke auf den Palmenstamm fährt, erstrecken sich bereits links und rechts die Palmwedel mit den ersten Gebäuden. Auf dem Stamm selbst beginnen dann beidseitig die Mehrfamilienhäuser aus dem Boden zu sprießen. Was etwas schade ist, ist die Tatsache, dass alle Gebäude gleich aussehen. Eigentlich muss man die Häuser abzählen oder sich den Namen des Restaurants im Erdgeschoss merken, wenn man nicht immer an seiner Wohnung vorbei fahren will. Vom Palmenstamm geht es dann weiter bis zu dem Stück Straße, ab dem die Wedel sich nach links und rechts abspreizen. Hier stehen keine großen Gebäude mehr, sondern sündhaft teure Einfamilienhäuser. Gelegentlich kann man auf den weiter draußen liegende Wedelabschnitten die dort wieder angesiedelten 5 Sterne Hotels sehen. Eines davon war auch besagte Gebäude mitten auf dem Meer.
Kurz vor Inselende steht eine ganz moderne Moschee. Das war auch mal sehr schön zu sehen, denn bisher gab es immer nur die altertümliche Art. Von hier aus kommt man dann nur noch auf zwei Arten weiter. Entweder per Tunnel oder via Metro. Ziel ist der Wellenbrecher, auf dem das Hotel Atlantis steht. Dieses riesige Hotel hat nicht weniger als knapp 1500 Zimmer und 17 Restaurants. Im Moment ist das noch das größte Hotel in Dubai. Direkt an das Hotel schließt sich ein riesiger Wasserpark an. Speziell für diesen wurden Delfine importiert, damit die Touristen auch in Dubai mit Tümmlern schwimmen können. Außerdem gibt es hier die berühmte Wasserrutsche, welche genau durch das Haibecken führt. Prinzipiell genau mein Fall, ich war ja aber auf Tour und wollte nicht den Rest streichen um planschen zu gehen. Auf dem Rückweg fiel mir dann endgültig der inflationäre Verbrauch von Speed Bumps auf. Speed Bumps sind die lustigen Geschwindigkeitsverringerungshöcker, welche Straßenwachten immer an unnötigen Stellen und Schulen auf die Straßen pflanzen. Es gibt bestimmt einen StVO Ausdruck dafür, mir gefällt aber der englische Ausdruck bisher am besten, den hab ich in Australien gelernt :-) Während sich der Bus wieder langsam dem ursprünglichen Festland nähert, erhascht man immer wieder einen Blick auf Dubai Marina. Dubai Marina ist ein anderes Gebiet, in dem es vor Hochhäusern nur so wimmelt. Es mutet etwas surreal an. Wenn man vom Meer auf Dubai schaut, beginnt Dubai mit Deira und den ersten Hochhäusern. Dann kommt Downtown Dubai mit einigen der höchsten Gebäuden der Skyline, dann kommt lange nichts, hier stehen nur vergleichsweise kleine Gebäude, bevor auf einmal Dubai Marina kommt und die Skyline quasi explodiert. Dubai Marina sieht etwas aus wie Las Vegas, schön bunt aber ohne Glücksspiel, ist nämlich nicht erlaubt. 
Als nächster Stopp kommt die Mall oft he Emirates, eine riesige Mall inklusive Skiresort. Hier hat es mich dann auch aus dem Bus gezogen, das musste ich mir ansehen. Zuerst bin ich mal ewig weit gelaufen um festzustellen, dass diese Mall riesig ist. Dann bin ich an das riesige Panoramafenster gekommen hinter dem sich eine riesige Winterlandschaft erstreckt. Was soll ich dazu sagen? Ich denke die Bilder kennen alle aus dem Fernseher. Das Fenster erstreckt sich über drei Stockwerke. Davor ist ein Cafe, in dem man gemütlich sitzen und den Leuten beim Ski fahren zuschauen kann. Über dem Cafe erstrecken sich noch zwei Balkone, damit ja jeder einen Blick auf die Piste erhaschen kann. Nachdem ich mir das lustige Treiben eine Weile angeschaut habe und ein paar Mal ungläubig den Kopf geschüttelt habe, bin ich wieder zurück zur Bushaltestelle gelaufen. Während ich auf den Bus gewartet habe, hab ich mir mal das sonstige Angebot von Big Bus angeschaut und bin sogar fündig geworden.
Weiter ging die Fahrt durch Media City nach Downtown Dubai. Media City ist der Stadtteil, der besonders attraktiv für Unternehmen aus dem Medienbereich gestaltet ist und im Moment noch am Anfang der Entstehungsphase ist. Downtown Dubai hingegen ist mitten im Aufbau und ist das Wohn- und Handelszentrum rund um das höchste Gebäude der Welt, den Burj Khalifa. Neben dem phantastischen Hochhaus ist zugleich eines der größten Einkaufszentren der Welt, die Dubai Mall. Der Big Bus kommt im Erdgeschoss an, also auf der dritten Zufahrtsebene. Rein in das Einkaufszentrum, war ich erst mal tief beeindruckt. Allein das Atrium ist riesengroß. Ich bin dann auf Mall Erkundungstour gegangen. Vorbei an dem riesigen Wasserfall mit den springenden Skulpturen, dem Dubai Ice Rink, der Kunsteisbahn, dann noch einmal quer durch den internen Goldsouk. Anschließend bin ich raus zur Dubai Fountain. Inspiriert von der gigantischen Fontäne des Bellagio in Las Vegas hat man hier das ganze nachgebaut und bei der Gelegenheit gleich noch etwas größer gemacht. Ich hatte das Glück auch wirklich ein Stück der Wasserspiele zu sehen. Rund um den riesigen Bassin ist die Gegend nach venezianischer Bauart errichtet. Alles noch unglaublich neu und dadurch ganz toll, weil alles noch sauber ist. Auf der anderen Seite stand dann auch der kleine berühmte Turm. Also wenn ich schon hier bin, will ich auch da hoch! Aber wo geht es rein? Im Erdgeschoss gab es keinen Eingang, also muss man irgendwo anders in den Turm kommen. Leider ist zwischen Burj und Mall nur die Zufahrtsstraße für „besondere“ Mallkunden. Also bin ich (aber nicht nur ich) neben auf einem 30 cm Fußweg die Zufahrt hoch und dann in einem riesigen Abstand rund um den Turm gelaufen. Das kann man ja gegen die Mittagszeit im mitlernen Osten durchaus mal machen. Warum der große Abstand? Man kommt vielleicht auf 100 bis 150 Meter an den Turm ran, dann wartet da aber ein 1,60m hoher Zaun und alle paar Meter ein Security um einen freundlich darauf hinzuweisen, dass man dort quasi nichts zu suchen hat. An der Zufahrt des Armani Hotels hab ich mich dann mal durchgefragt und da wurde mir nochmals mitgeteilt, dass der Zugang in der Mall ist. Also hab ich meine Runde um den Turm vollendet und bin wieder in die Mall. Im Untergeschoss, quasi im Keller, wo der Food Court ist, übrigens mit Nordsee Niederlassung, wurde ich dann fündig. Hier war der Zugang zum Burj Khalifa. Also hab ich mich mal in die Reihe gestellt, bevor ich dann auf dem Anzeiger gesehen habe, das für die nächsten zwei Tage alle Besuchszeiten tagsüber schon komplett ausgebucht waren und man Tickets eh nur via Internet bestellen kann. Tolle Sache. Ich hab mir dann nen Flyer geschnappt und bin durch die Mall zurück an die Busstation. Auf meinem Weg bin ich auch am Aquarium vorbei gekommen. Das ist eines der größten Aquarien der Welt und erstreckt sich über die gesamte Höhe des Einkaufszentrum: Das war so groß, das ich nicht eine vernünftige Aufnahme hinbekommen habe. Bilder sind auf deren Homepage. Auf jeden Fall wusste ich jetzt schon mal, was ich an einem meiner verbleibenden Tage noch machen musste: Zurück zur Dubai Mall.
Mit dem nächsten Bus ging es dann weiter zur letzten Station der Route, die Wafi Mall. Nachdem ich aber gerade aus einer der größten Malls der Welt gekommen bin, hat mich das dann weniger interessiert. Da mein Ticket noch gültig war und ich inzwischen die arabische Musik im Ohr so richtig satt hatte, hab ich beschlossen, dass ich die Tour einfach nochmal fahre - ohne Kommentare. Wenn man schon im Land ist, dann sollte man doch auch was draus machen und nicht nur einmal an all den Bauten vorbei fahren. Ich hab mir also den nächsten Open Air Bus geschnappt, einen guten Platz auf der Beifahrerseite gesichert und es mir mit meinem iPod gemütlich gemacht und bin die komplette Tour nochmal gefahren. Zufällig hab ich dabei alles richtig gemacht, denn als dieser Bus dann wieder an der Wafi Mall ankam, bekam ich gerade noch den letzten Bus der roten Route, der mich zurück ans Deira City Center gebracht hat. Dadurch konnte ich dann auch nochmal schön die Highlights von Deira mitnehmen, super!
Nachdem ich dann den ganzen Tag unterwegs war, hatte ich dann abends auch genug. Außerdem hab ich das Ticket ziemlich gut genutzt und auch was gesehen für mein Geld. Big Bus Tours bekommen dafür einen Daumen hoch! ;-)

Montag, 18. April 2011

Ich gelobe Besserung [Update]

Hm, 05. April war der letzte Post. Dabei fehlen von meiner Reise grad mal noch vier oder fünf Tage. Man glaubt gar nicht, womit ein normaler Mensch allem konfrontiert wird, wenn er grad mal nen halbes Jahr weg war und dann wieder zurück in die Heimat kommt. So viel zu tun, dass ich nicht mal zum tippen komme. ABER: Ich tue mein bestes um den Blog diese Woche fertig zu schreiben. Okay, nen Blog fertig schreiben ist eigentlich so falsch. Ich tue mein bestes um die Reisebeschreibung auf meinem Blog diese Woche fertig zu stellen.

Als Schmankerl vorab, ein Ausblick:
Dubai kommt noch. Der Rückflug. Eine Rückblende auf einige Dinge in Australien. Möglicherweise ein Fazit. Aber auf jeden Fall noch nen Post zu den ersten zwei Wochen zurück in Deutschland. 

[Update: Man darf also im Verlauf der Woche mit einigem Text rechnen. Text vermehrt sich ist aber noch eine Rohfassung, muss noch vollendet werden. Aber es wird...]

Dienstag, 5. April 2011

Dubai Teil I

Nach dem Marathonschlaf ging es frühstücken. Ein Buffet, mit allem was das Herz begehrt. Vom gebratenen Kamelhöcker bis zu gegrillter Wüstenameise. Okay, dann doch eher Würstchen und Rührei. Es gab Müslikrams, was mich nach Australien nicht interessiert hatte. Wichtig für mich waren die warmen Frühstücksbestandteile, namentlich: Rührei, Würstchen, Grilled Tomao, Baked Beans und die Empfehlung des Tages, also frittierter Reis oder Kartoffel. Gemieden hab ich diesen Grützenkram, der auch serviert wurde. Das hatte sowas von Tierfutter. Außerdem gab es Obst und Säfte zum Frühstück und endlich wieder Wurst. Verschiedene Wurst und Käseplatten. Dadurch wurde die Marmeladen und Honigabteilung direkt ins Aus befördert. Dazu gab es dann noch eine Auswahl Kaffeestücke und Brot und Brötchen. Zwar kein Schwarzbrot dafür aber Baguette und Toast und sogar Pita. Eine sehr gute Auswahl im Vergleich zu 15 Sorten Toast in Oz. Und: Eine Kaffeeautomat. Ein richtiger! Pulver oben rein und unten kommt Kaffee raus. Keine rumgepansche mit Milch und Espresso. Einfach ein stinknormler Kaffee. Hach, ich hatte am ersten Morgen schon fast Tränen in den Augen. Bei der Auswahl wird es nicht verwundern, dass die durchschnittliche Frühstückszeit während meines Aufenthalts zwischen 30 und 60 Minuten betrug. Starker Hang zu 60 Minuten. Und jeden Morgen mindestens zwei, eher drei Tassen Kaffee. Frittierter vegetarischer Reis ist übrigens sehr gut, zumindest wenn man ihn mit Würstchen garniert.
Erster Tag Dubai. Nachdem ich ja quasi vollkommen unvorbereitet war, hab ich mich erstmal zu Fuß aufgemacht. Erster Eindruck: Trocken, sandig und windig. Außerdem Unmengen Autos und ewig breite Straßen. Ich hab mich dann in Deira etwas umgesehen. Deira ist einer der ursprünglichen drei Stadtteilen, welche es auch schon gab, bevor in Dubai Öl gefunden wurde. Aus dem Hotel raus, um die Deira City Center Mall rum in Richtung Creek. Soweit kein Problem, bis ich dann irgendwie durch das Parkhaus gelaufen bin, wo es keine Gehwege mehr gibt. Ein paar Straßen weiter habe ich mir dann die Grünanlagen näher angeschaut. Der Rasen wird mehrmals am Tag bewässert und die Blumen sind sauber entlang der festverlegten Bewässerungsleitungen gesetzt. Die werden den ganzen Tag versorgt. Dadurch wachsen die auch direkt auf Sand. Ideen muss man haben. Dadurch sieht das Stadtbild aber wesentlich besser aus als nur Sand. :-D
Obwohl Deira einer der alten Stadtteile ist, stehen auch hier schon jede Menge Wolkenkratzer. Jedoch noch nicht die neuen futuristischen wie in Downtown Dubai oder Marina sondern „normale“ Hochhäuser. Mein Weg führte mich durch den Hafen. Ich glaube, dass ich der erste westliche Tourist im dem Teil des Hafens war. Zumindest wurde ich so angeschaut. Gut ich bin auch nicht durch den Touristenhafen gelaufen sondern durch die Frachtabteilung. So bin ich dann bis zur Handelskammer getrabt. Von dort aus wollte ich dann einfach wieder ans Hotel. Bin aber etwas vom Kurs abgekommen… Auf jeden Fall hab ich mich aber auf der anderen Seite der Mall wiedergefunden. Nachdem ich schon da war, hab mir die Mall angeschaut und gleich was zu trinken gekauft. Die Preise im Hotel waren etwas übertrieben für die Menge, welche es dafür gab. Deswegen hab ich mir bei Carrefour das nötigste mitgenommen. Immerhin wurde ich hierbei dann gleich von einer der aufdringlichen BigBus Mitarbeiterinn angehauen. Ich hab mir dann ein Prospekt mitgenommen um mir das im Hotel mal genau anzuschauen, was die mir eigentlich verkaufen wollte. 
Im Hotel hab ich mir dann meinen Reiseführer und den integrierten Stadtplan angeschaut und stand ziemlich im Wald. In Dubai werden außer den Hauptstraßen alle Straßen einfach durchnummeriert. Vom Creek aus aufsteigend. Deshalb gibt es z.B. in jedem Viertel eine 8th Street. Entsprechend sieht auch der Stadtplan aus. Weiter zur BigBus Tour. Rückseite ein Staplan wo alle Sehenswürdigkeiten eingezeichnet sind. Juhu. Dann wusste ich ja endlich wo ich hin muss. BigBus, wer es nicht kennt, ist jenes Unternehmen, welches weltweit die berühmten Doppelstockbusse betreibt und damit Stadtführungen macht. Das machen sie auch in Dubai. Nachdem es zwei Touren gab, hab ich mich dann entschieden ein 48 Stunden Ticket für den Bus zu nehmen. Das ist eine Hop on, Hop off Tour und alle 20 Minuten fährt ein Bus. In meinen Augen ein gutes Angebot. 
Am nächsten morgen hab ich mir also das Ticket gekauft und als verbilligtes „Upgrade“ auch gleich eine Nachtfahrt. Der Plan war am Donnerstag die rote Route mit Bur Dubai und Deira mit den alten Gebäuden inklusive Souks und Dhowfahrt. Am Freitag dann die blaue Beachtour mit den für mich wesentlich interessanteren Dingen: Burj Dubai, Jumeirah Palmeninsel und Burj Khalifa. Also jene abgefahrenen Bauwerke, wegen denen ich überhaupt nach Dubai bin. Quasi das Beste zum Schluss, zumindest zum Schluss des Tickets. Außerdem ist Freitag. heißt Wochenende, da hat die Innenstadt zu, weswegen die rote Route erst irgendwann gegen Mittag anfängt. Die blaue Route hingegen führt durch alle touristischen Anlagen und Malls, die sind selbst am Freitag geöffnet. 
Was etwas schade war, ich hab versucht am Donnerstagmorgen in die Jumeirah Moschee zu kommen, leider reicht dazu der erste Bus von Deira aus nicht. Weswegen ich zwar den ganzen Tag meinen Pulli im Rucksack hatte, ihn aber nicht gebraucht hab. Wer sich jetzt wundert, hier kommt die Erklärung. Menschen, welche nicht dem islamischen Glauben angehören, dürfen eine Moschee nicht betreten. Da wir aber nicht in Saudi Arabien sind und der Scheich etwas weltoffener eingestellt ist, hat er erlassen das zum kulturellen Austausch viermal in der Woche die Moschee für andersgläubige geöffnet wird. Man muss sich eben an die Kleidungsvorschriften halten wie z.B. lange Kleidung auch bei 50°C im Schatten. Deswegen war der Pulli dabei und wenn man dann schon die Möglichkeit hätte sich das mal anzuschauen, hätte ich die wahrgenommen. Leider kam der Bus um zehn vor zehn und fährt dann allein 20 Minuten bis zur Moschee. Die Führung beginnt aber Punkt zehn. Schade für mich. Immerhin hab ich jetzt gelernt, das die Pfarrer Braun Nummer in Arabien nicht funktioniert. Wer sich also in einer Lebenskrise befindet und sich denkt ich geh zum nächsten Geistlichen hat verloren. Der berühmte Dialog „Ich bin aber nicht katholisch/evangelisch.“ „Das macht nichts mein Sohn, der Herr hört allen zu“ Das gibt’s da nicht. Das ist dann mehr „Ich bin aber nicht islamischen Glaubens.“  „Was? Raus aus meiner Moschee!“ 
Zurück zum Thema. Rote Tour. Die Karte zur Tour, kann man hier finden. Vom Deira City Centre geht es zur Burjuman Mall. Die ist sehr beeindruckend. Riesen Brunnen im dritten Stock. Alles piek fein und teuer. Also von den Geschäften her, nur das feinste. Weiter geht es zur Wafi Mall. Diese ist komplett im ägyptischen Stil gehalten. Inklusive Hotelpyramide nebenan. Dann zum Creek Park. Das ist ein öffentlicher Vergnügungspark mit allem drum und dran. Aber Vorsicht. Mittwochs nur für Frauen und Kinder. Da darf dann anscheinend auch mal der Schleier abgenommen werden, wenn man schon im Park ist. Nur ne Vermutung…. Nächster Stopp, der Creek Walk. Da es zeitlich grad passte, hab ich hier gleich eine Dhowfahrt mitgemacht. Eine Stunde den Creek runter und dann wieder hoch. Schöne Fahrt aber wenn sie mich fahren lassen würden, würde ich die Tour in 20 Minuten machen. Es ging als nicht so richtig vorwärts. Auf dem Boot saßen übrigens Deutsche neben mir, Überraschung!!! Anschließend ging es weiter ins Dubai Museum, im ältesten Fort der Stadt. Das war etwas amüsant. Sind wir mal ehrlich. Dubai existiert seit 200 Jahren und bis 1960 waren sie noch Fischer und Perlentaucher. Da gibt es jetzt nicht so viel Geschichte zu erzählen. Also mir kam das mehr wie ein Pseudomuseum vor, in dem zwanghaft was gezeigt werden soll, was man in drei Sätzen beschreiben kann. Den alten Souk bin ich übergangen, ich bin schon kein Flohmarktfan und dann soll ich auf so nen Markt. Nee, danke. Nächster Stopp das Haus eines ehemaligen Scheichs, in dem es irgendwelche tollen Sammlungen geben soll. Außenrum ist ein altes Dorf nachgebaut/restauriert. Auf jeden Fall hab ich aber in einer Stunde in dem Komplex nicht dieses dämliche Haus gefunden. Es gab immerhin Null Hinweisschilder. Hier mangelt es etwas an der Umsetzung. Danach ging es dann doch noch auf einen Souk und zwar den Goldsouk. Der hat mich dann doch interessiert. Wann sieht man mal links und rechts alles mit Gold vollhängen. Nun ja nachdem ich einmal durchgelaufen bin und direkt dreimal gefragt worden bin, ob ich nicht eine echte nachgemachte Rolex kaufen will, hatte ich dann aber ehrlich gesagt keine Lust mehr. Auf dem Weg zurück zur Bushaltestelle hab ich mich dann noch so halb verlaufen. Dadurch hab ich dann sogar noch einen Blick auf den Gewürzsouk erhascht. Allerdings wollte man mir krampfhaft unbedingt zweimal nen Kaschmirschal verkaufen. Seh ich aus, als ob ich nen Kaschmirschal tragen würde? Komische Leute, die Händler. Vom Goldsouk aus ging es dann zurück ins City Centre. Nach mehreren Stunden Sightseeing hat es dann auch gereicht. Mein Abendprogramm wurde dann von Dubai One bestimmt, wo schon Filme gezeigt werden, welche bei uns noch im Kino laufen. Außerdem war es mir möglich auf Fox meine australischen Serien weiter zuschauen ;-)

Samstag, 2. April 2011

Sydney -> Dubai 21. + 22. März

So weiter geht die lustige Reise. Diesmal aber ein ganzes Stück weiter. Primärziel Dubai, via Bangkok.
Grob hab ich das ja letzte Woche schon beschrieben, jetzt etwas ausführlicher. Aufwachen, alles in die Tasche packen und diese dann erst mal ins Schließfach. Soweit war das ja nix besonderes, da hab ich ja schon ein paar Mal gemacht die letzten Monate. Diesmal hatte ich ja jede Menge Zeit bis der Flieger ging, Flug ging um zehn vor acht, abends. Erst mal auf die Bank, mein Konto schließen. Ja, hierfür hab ich bis zum letzten Tag gewartet. Den Rest des Tages hab ich dann im Hostel verbracht und auf den Transfer gewartet. Am Flughafen gab es dann wie schon beschrieben mal nen Kaffee und die ungnädige Umfrage. Im Flieger hab ich mich dann dem Boardentertainmentsystem von Emirates gewidmet. Endlich mal wieder Inception geschaut. Dazu noch Morning Glory, The American (was ich ganz furchtbar fand), The Social Network und Tron (nicht Tron Legacy. Den alten Tron von 1982). Super. Hierzu kamen dann noch die jeweils drei aktuell verfügbaren Episoden von Friends, How I Met Your Mother, Two and a half Man und Cougar Town. Alles in allem, hab ich die insgesamt 17 Stunden bis Dubai gut rum gebracht. Doof war der Zwischenstopp in Bangkok. Ankunft nachts gegen eins und gegen drei ging es weiter. Mal kurz raus aus dem Gate, damit man sich etwas die Füße vertreten kann und aufs Klo. Ergebnis: Zutritt zum Gate nur über die Empore. Deren Zugang liegt jedoch ausschließlich hinter der Sicherheitsschleuse und die war halt mal am anderen Ende des Teminals. Also das komplette Terminal vor gelaufen. Durch die Sicherheitsschleuse, Rolltreppe in den ersten Stock und dann den ganzen Terminal wieder zurück gelaufen. Prima Nummer. Genau das Richtige, was man nachts gegen zwei Uhr machen sollte. Ich hab mich noch beeilt, weil es beim Aussteigen hieß, das man innerhalb von 30 Minuten wieder am Gate sein soll. Dafür saß ich dann zwanzig Minuten rum, bis die Maschine wieder mit Passagieren beladen wurde. Weiter ging der vergnügliche Flug mit dem oben beschriebenen Programm. Irgendwann wurde es vor den Kabinenfenstern dann auch hell, was so viel bedeutete wie Tagesanbruch und der Tatsache, das wir uns Dubai nähern sollten, da wir ja eine Ankunftszeit von etwa sieben Uhr hatten. Das war dann auch der Fall. Immerhin sind wir diesmal in Dubai an einem Gate angedockt und nicht wieder mitten auf der geteerten Wüste ausgeladen worden. Also diesmal direkter Zugang zum Terminal ohne 20 minütige Irrfahrt im Bus auf dem Rollfeld. Die Etappen waren angegeben mit 7778 km und 5022 km. Bemerkenswert: Bis zum Boarding und Take Off war die Welt in Ordnung. Selbst die ersten zwei Flugstunden waren gut. Als dann aber der Flieger langsam aber sicher das australische Festland verlassen hat, setzten die Zweifel und die unheilvolle Frage ein. Die Frage lautet: „Willst Du das eigentlich?“ Immerhin, war ich grad hier und hatte noch für ein halbes Jahr ein Visum. Es ist jetzt nicht so, als das man in dem Moment noch was dran ändern könnte aber man wird doch leicht melancholisch. Ganz komische Gefühlsregungen.
Naja, back to Dubai. Aus dem Flieger raus, die Gangway runter, auf die Rolltreppe und sofort ein Indiz gefunden, dass ich wieder 13.000 km näher an Deutschland war. Auf der Rolltreppe war das berühmte blaue Pickerl: TÜV Süd. Juhu. Von Deutschland in die Welt. Dann ging es an die Passkontrolle. Also eigentlich ging es nicht, es stand mehr. Eine Stunde meines Lebens hab ich in der Passkontrolle in Dubai verbracht. Das nächste mal, reise ich über Abu Dhabi ein. Als ich so da rum stand, kamen schon erste Zweifel auf, ob ich was vergessen habe. Nahezu alle Leute hatten neben ihrem Pass auch noch irgendwelche Dokumente dabei. Nur der leichtgläubige Deutsche kommt allein mit seinem Reisepass in die Arabischen Emirate geschlappt. Immerhin, zwei Stempel in den Pass gedrückt und ich war drin – fast. Nachdem ich eine Stunde da rum stand, hatte ich ja schon Angst, meine Tasche wäre inzwischen wieder vom Band genommen worden. Die hat aber noch brav ihre Runden auf dem Gepäckkarussell gedreht. Ab durch die Drehtür und ich war in Dubai. Erster Stopp: Wechselstube, einen Teil meines verbliebenen Dollarschatzes in Dirham umgetauscht. Vorbei an einer ganzen Meute Shuttlebusse, Ibis war leider nicht dabei, also ein Taxi genommen und zum Hotel fahren lassen. Ich war zu dem Zeitpunkt ungefähr 36 Stunden wach. Durch den anhaltenden Konsum von bewegtem Bildmaterial, bin ich im Flieger nicht zum Schlafen gekommen. Auf der Fahrt direkt eine Lektion gelernt, welche ich dann später auch im Reiseführer nachgelesen habe: Nie, nie, nie mit einem nicht markierten Taxi fahren. Das sind Gauner, die ahnungslosen, übernächtigten Leuten das Geld aus der Tasche ziehen. Der Fahrer hat mir erklärt wie weise ich bin, das ich mit ihm fahre und nicht mit einem der offiziellen Taxis, weil die drei Mal mehr kosten. Jetzt weiß ich, dass mich das, das zehnfache von einer Fahrt mit einem regulären Taxi gekostet hat. Naja, Verluste, die hat man. Dank Währungsumrechnung, bleibt der Schaden im Rahmen. In Australien hab ich wesentlich sinnfreier Geld ausgegeben. :-) Alles in allem war ich dann gegen neun im Hotel. Zimmer war leider noch belegt und konnte erst gegen 14.00 Uhr bezogen werden. Wenn ich wollte könnte ich aber die Tasche in den Lagerraum schmeißen und mich schon mal in Dubai umsehen. Ich wollte nicht! Ich war müde, meine Klamotten waren nicht mehr wirklich frisch und ich wollte nur noch ne Dusche und schlafen. So hab ich mich dann in der Lobby niedergelassen und eines meiner Bücher gelesen. Das ging gut bis etwa elf, dann sind beim Lesen in regelmäßigen Abständen die Lider nach dem Blinzeln einfach nicht wieder hoch gegangen. So hing ich dann da rum bis etwa halb eins. Dann hab ich nochmal nachgefragt, ob mein Zimmer auf wundersame Art und Weise vielleicht schon bezugsfertig ist. Es war fertig. Jochen, Tasche, ab ins Zimmer. Herrlich: Ein Bett, Niemand anderes im Zimmer. Meine eigene Dusche, mein eigenes WC. Das war schon ganz nah dran an Himmel. Fernsehen auf dem Zimmer – ich war sprachlos. Hab erst mal den Fernseher angeschaltet und bin Duschen gegangen. Gegen halb vier hab ich mir gedacht, bist ja schon müde, machste mal für zwei Stunden die Augen zu. Danach kannste Dir mal anschauen wo Du gelandet bist und ein wenig um den Block streunen. Das ging ein halbes Jahr in Australien, das wird in Dubai genauso gehen. Der Schlaf kam schneller als erwartet. Einziges Manko: Als ich wieder aufgewacht bin, war das Thema noch ne Runde um den Block drehen vorbei. Es war nämlich 00.15 Uhr. Hat mich dann gar nicht weiter gestört. Fernseher ausgeschalten und weiter gepennt bis 9.00 Uhr am nächsten Morgen. Ich war wohl doch wesentlich mehr übernächtigt als gedacht ;-) Das war die Reise und Ankunft nach und in Dubai. Was ich dann da getrieben habe, gibt es hier in Kürze. 

Samstag, 26. März 2011

Um Gottes Willen, wählt Schwarz Gelb

Also man kann ja sagen was man will aber so eine unterhaltsame Regierung hatten wir selten oder? Stelle sich mal einer vor, die plötzliche Abschaltung von sieben AKWs war ein Wahlkampfmanöver eine Vorsorgemaßnahme zum Schutz der Bevölkerung, basierend auf einem Unglück in Japan. Wer hätte das gedacht. Oh, Verzeihung. Da wurde der Herr Brüderle falsch zitiert. Ich habe selten so gelacht, als in dem Moment, wo er vorm Bundestag steht und wird ausgelacht. Wie kommt so ein Mensch eigentlich an ein Regierungsamt? Gab es da ne Castingshow zu? Also diese Regierung hat schon einige wundersame Dinge zu Stande gebracht. Ich muss jetzt aber leider sagen, dass ich allen anderen Kombination, e.g. Rot Grün genauso wenig zutraue. Deutsche Politik ist ein Graus. Das muss am System liegen. Ich halte mich ja im Moment in einem Null Parteien Land auf. Ich muss sagen, es funktioniert ganz gut, soweit ich das beurteilen kann. An der Spitze steht der Emir, was der sagt wird gemacht. Fertig! Sollten wir in Deutschland vielleicht auch einführen. Rein aus Prinzip, schlage ich mich als Staatsoberhaupt vor. Ich hab auch schon ein paar gute Ideen. Erstens: Hemsbacher Kerwe wird auf eine Woche verlängert, in dem Zeitraum ist staatlich verordneter Zwangsurlaub zu nehmen. Zweitens: Bierpreise werden auf 2,50€ festgesetzt. Sollten Brauereien in diesem Finanzrahmen nicht wirtschaftlich arbeiten können, wird eben subventioniert. Wir streichen dann das benötigte Geld an Hartz IV runter. Im Notfall so lange bis nur noch Hartz III davon übrig bleibt. Das war nur das grobe Konzept meiner Herrschaft. Vielleicht sollten wir aus geschichtstechnischer Betrachtung in den Regierungsauftrag noch sowas wie ne Genozid- und totaler Krieg-Klausel einbauen. Nur so zur Sicherheit, man lernt ja schließlich aus Fehlern. Ansonsten bin ich mal echt gespannt, was morgen bei den Wahlen raus kommt. Wenn es mir nicht passt, bleib ich einfach hier oder flieg wieder nach Down Under, mein Visa ist noch bis September gültig. Landtagswahl macht übrigens überhaupt keinen Spaß. Ein Kreuz. Was ist denn bitte ein Kreuz? Da lohnt sich das Aufstehen schon nicht, geschweige denn das Haus verlassen und zum Wahllokal zu schlappen. Ich plädiere dafür, in Zukunft werden alle Wahlen gemeinsam stattfinden zu lassen (hiermit Punkt 3 meiner Regierungserklärung). Also lokale, Landtag, Bundeswahlen und am besten noch Europawahlen. Das ist dann wie Lotto, sechs aus 49. :-D Schönes Wochenende – auch an die, die morgen arbeiten müssen. Ihr arbeitet für die deutsche Demokratie *YEAH*. :-D

Sydney 19. – 21. März

Wieder Sydney, das dritte Mal innerhalb einer Woche oder so. Das hab ich auch der Dame an der Rezeption an den Kopf geworfen, als sie mich nach meinem Pass gefragt hat. Aus der Bemerkung hat sie dann geschlossen, dass ich schon mal da war. Sie sollte Raketenwissenschaftlerin werden. Am nächsten Tag hab ich mich bei mäßigem Wetter auf den Weg zur Harbour Bridge gemacht. Rüber gelaufen, unzählige Bilder von der Opera House und dem Circular Quay gemacht, leider alles bei grauem Himmel. Auf der anderen Seite umgedreht und wieder zurück gelaufen. Viel mehr kann man auf dem Ding ja nicht machen. Ist halt nur ne Brücke. Auf Grund eines Gesetzes in New South Wales ist sogar Bungy Springen verboten. Am Nachmittag hat es dann auch angefangen zu regnen und nicht mehr aufgehört. Abends war ich dann nochmal mit den Deutschen unterwegs. Leider haben sich unsere Wege ziemlich früh an dem Abend getrennt. Aber naja, ich hatte Spaß. Live Musik und Bier, was will man mehr? Am Sonntag war das Wetter da durchweg bescheiden, also hab ich meine Wäsche gemacht und den Rest des Tages im Hostel rum gehangen. Nicht sehr spannend. Ich hätte mir für meinen letzten Tag in Australien auch etwas spannenderes vorgestellt :-|
Montag, Tag der Abreise und ratet mal was: Regen. Ich hab mich noch auf den Weg gemacht und mein Konto geschlossen und das war es dann. Danach noch im Hostel gehockt am Rechner, bis um vier der Bus kam und mich zum Flughafen gebracht hat. Check In, problemlos. Noch nen großen Kaffee bei Gloria Jean’s geholt und später dann vorm Gate sitzen. Absolutes Highlight, kam ein Asiatin und hat mich gefragt ob ich an einer Umfrage des Tourismusbüros(?) teilnehmen würde. Da ich eh gerade Zeit hatte, hab ich zugestimmt. Die Antworten hatte ich schon parat. „Aus Deutschland, da und da gewesen. Bla hat mir am besten gefallen. Ja ich komme wieder“ Pustekuchen. Die wollte jede Station meines Aufenthalts wissen inklusive allen Preisen für Touren und Kram. Das war ein Monster von einer Umfrage. Ich hab dann ungefähr ne halbe Stunde mit der einen Lösung ausgearbeitet, welche nicht hinten und nicht vorne stimmt. Wer auch immer die Umfrage ausgeheckt hat, sollte sie selbst machen müssen. So ein Mist, dabei wollte ich nur nett sein. Egal, Boarding. Die Emiratesfrau in Melbourne hat mich belogen, die hat gesagt, sie hätte mir einen Fensterplatz reserviert. Dem war  nicht so. Das war es dann für Australien. Ein halbes Jahr, viel gesehen, viel gemacht. Wenn ich wieder komme dann als Urlauber.

Blue Mountains 17. + 18. März

Abfahrt 7.20 Uhr. Dabei wollte ich doch gar nicht mehr früh aufstehen. Naja, rein in den Oz Experience Bus und auf die Fahrt gemacht. Ein Verkehrstechnischer Alptraum, bis man aus Sydney draußen ist, mein Lieber Mann. In der Stadt Auto fahren muss eine echte Herausforderung sein. Eigentlich ist man von Sydney aus recht schnell dort, wenn nicht gerade auf zig Kilometer Baustelle wäre. Nun gut, erster Stopp war in einem Teil des Nationalparks, in dem es eine Känguruschau geben sollte. Immerhin war ein Känguru da, nach den Grampians, hat mich das jetzt nicht wirklich beeindruckt. ;-) Dann ging es zu dem Wasserfall in einem anderen Teil des Parks. Dazu muss man jetzt sagen, dass der Blue Mountains Nationalpark ungefähr die Größe von der Hälfte Belgiens hat. Der Wasserfall war sehr eindrucksvoll, sogar höher als die Niagarafälle, womit der Guide punkten wollte. Im Vergleich zu den Bildern der Niagarafälle fand ich ihn jetzt aber nicht so eindrucksvoll. Für sich allein war es aber ein super Bild, wie das Wasser diesen Hang runter macht in dieses grüne Tal. Als dann noch die Wolken durch das Tal gezogen sind, sah das ganze etwas aus, wie in Jurassic Park. Der Vergleich stammt nicht von mir, sondern von einer Engländerin aus South Hampton. Die hatte eigentlich eine 3,5 Monate Tour durch Australien, Neuseeland und Asien geplant. Nach sechs Wochen hat sie aber den Heimflug gebucht, da sie festgestellt hat, dass alleine Reisen nichts für sie ist. Nach der Wanderung rund um den Wasserfall, ging es nach Katoomba. Katoomba ist ein Städtchen in den Blue Mountains und der Heimatort der „Three Sisters“ einer berühmten Felsformation, komplett mit Dreamtime Geschichte. Wir hatten Glück, als wir hingekommen sind, hat man sie gesehen. Ich habe schon Bilder gesehen, da sahen die Three Sisters aus, wie Canberra bei meinem ersten Besuch. Nur Nebel bzw. Wolken. Außer den Felsen hat man hier eine Art Vergnügungspark rund um die alten Minen gebaut. Highlights sind die steilste Eisenbahn der Welt (mit 52° Steigung) und zwei Seilbahnen, teilweise mit Glasboden. Unser Weg führte uns über sage und schreibe 1105 Stufen hinunter ins Tal. Ich hab si nicht gezählt, es stand auf jedem Schild. Ich warja nur froh das wir den Weg runter gelaufen sind, ich hatte auch für jeden 3Gramm Mitleid übrig, der den Weg in der Gegenrichtung gelaufen ist.  Im Tal konnte man sich dann in dem Themenpark umschauen oder einfach mit der Eisenbahn hoch ins ‚Besucherzentrum fahren. Hab ich z. B. gemacht. An der Stelle, wo die Bahn die 52° erreicht, hebt es einen nahezu aus dem Sitz und das obwohl die Sitze schon Spaceshuttlemäßig im 45° Winkel angebracht sind. Oben im Besucherzentrum angekommen, wurde das Wetter dann richtig mies. Ich hab dann noch der einen Gondel zugeschaut, wie sie aus der Station direkt in den Nebel gefahren ist. Anschließend ging es ins Hostel. Da es noch früher Abend war, bin ich dann erstmal was essen gegangen, bevor ich mir ein Buch aus dem Book Exchange geangelt habe, was mich dann für den Abend beschäftigen sollte. Am nächsten Tag war das Wetter leider nicht besser, im Gegenteil. Als ich um zehn ausgecheckt habe, konnte man noch nicht mal das Haus auf der anderen Straßenseite sehen. Katoomba ist etwas unheimlich. In dem Ort ziehen Nebel und Wolken durch, da kann sich jeder Horrorfilm ne Scheibe von abschneiden. Am Nachmittag wurde ich dann wieder abgeholt und dann ging es ab zurück nach Sydney.

Sydney 15. – 17. März

Back to Sydney. Zurück aus der Hauptstadt ging es wieder ins Railway Square Hostel. Check in, ab ins Zimmer große Freude: Ein Saustall ist aufgeräumt dagegen. Am Schrank hängt ein HSV Handtuch, dann hab ich ja schon gewusst, was die Stunde geschlagen hat: Deutsche. Später stellte sich heraus, dass es noch viel schlimmer war. Ich hatte die beiden Granaten aus Adelaide und Melbourne auf nem Zimmer. Die beiden sind mir sowohl in Adelaide als auch in Melbourne übern Weg gelaufen aber allein die Tatsache, dass sie das nicht wussten, zeigt ja schon wie aufmerksam die beiden durch die Welt stapfen. Abends gab es dann auch gleich die Erklärung. Die lebten von und mit Goon. Hendrik hat mehrfach versucht mir zu erklären das Goon das Beste auf der Welt ist und das ich unbedingt trinken muss. Was ich sehr standhaft verweigert hab. Wir waren später dann noch in der Scubar mit ein paar Mädels aus Schottland. In einem unbemerkten Augenblich ist Hendrik dann auch verschwunden. Am nächsten Tag hat er sich erst beschwert, warum ich nicht mit wollte in die Scubar. Worauf Dennis und ich ihm erklärt haben, dass ich dabei war. Das wiederum hat bei ihm die große Frage aufgeworfen, ob er dort war, er wusste das nämlich nicht mehr. Gratulation. So viel zum Thema Goon. Mein Tagesprogramm bestand aus einigen interessanten Wanderungen durch Sydney. Erst war ich bei Taxback, damit ich meine Steuern zurück bekomme, dann bin ich weiter an den Sydney Tower. Oben war ich leider nicht, denn es gab Metalldetektoren am Eingang. Jetzt ratet mal wer vom Vespern in Canberra noch das gute Schweizer Armeemesser im Rucksack hatte. Von hieraus ging es zurück zum Hostel. Mangels Frühstück, bin ich dann aber wieder zum Zwecke der Nahrungsaufnahme los. Ich hab es jedoch geschafft, ziemlich lustlos bis zum Cicular Quay zu laufen, bis ich etwas gegessen habe. Von dort aus bin ich in den Darling Harbour und bin dort noch etwas herum gestreunt und dann wieder ins Hostel. Am Abend kam es dann zu einem Highlight der Reise. Nachdem der Rest meines Aufenthalts geplant war und der finanzielle Rahmen bekannt war, konnte man ja etwas unternehmen. Deswegen aus der Abteilung „Das ist total dämlich und kostet unnötig viel Geld aber (und das ist der Teil, der mir besonders gefällt) ich hab es trotzdem gemacht. “ Ich war nochmal im Kino, in eine mFilm den ich schon kannte, für $28,50, ja ein Film. Ich war nochmal in Tron Legacy im IMAX Sydney. Das hat die größte Leinwand der Welt und das war s absolut wert! Schade war nur, dass es auf dem Weg dorthin dermaßen geregnet hat, so dass ich mich beeilt hab um hin zu kommen. Deswegen war ich schon über 90 Minuten vor Vorstellung dort. Eigentlich wollte ich ja noch etwas rumlaufen vorher… Naja. 
Am nächsten Tag hab ich meine Reise dann vollends kulturell anspruchsvoll gemacht. Ich war im Sydney Opera House, und habe dort eine Führung mitgemacht. Ich würde jetzt gerne schreiben, ich habe dort ein Stück Kulturgeschichte in der Uraufführung gesehen, deren Spielplan weicht dann aber doch ein Stück zu weit von meinen Interessen ab. Aber immerhin eine Tour gemacht. Sehr schön, man darf alles fotografieren AUSSER den Innenräumen der Konzert, bzw. Bühnenräume. Darauf haben die Tourveranstalter nämlich kein Copyright. Um einen Besucher dennoch in den Genuss einer solchen Aufnahme kommen zu lassen, wird vor Tourbeginn ein Foto vor grünem Hintergrund gemacht. Nach der Tour kann man dann sein Anglitz käuflich erstehen. Im Konzertsaal, vor dem Gebäude bei bestem Wetter und so weiter, und immer mit dem selben doofen Bild, alles für nur $35. Na vielen Dank. Das Opera House selbst, finde ich relativ unspektakulär. Das man innen die 30 Jahre alten Betonfertigteile sieht, hätte ich nicht erwartet. Das sieht etwas halbherzig aus. Aber naja. Auf dem Heimweg ging es durch „The Rocks“ den ältesten Teil Sydneys. Nach sechs Monaten hab ich dann auch endlich den Weg auf die Harbour Bridge gefunden. Die Brücke selbst musste aber noch warten, denn am nächsten Morgen ging es erstmal in die Blue Mountains.

Montag, 21. März 2011

Goodbye Oz

So, hier regnet es seit drei Tagen. Da geh ich lieber wieder wohin, wo die Sonne scheint. Deshalb: Nächster Halt Dubai.

Vorher gibt es hier noch die letzten Bilder aus Sydney und meinem Trip in die Blue Mountains. Diesmal anders rum, erst die Bilder, der Text kommt später. Immerhin sind die Bilder schon beschriftet, meistens zumindest. Ich hab diesmal vorher nicht aussortiert, zumindest nicht richtig, deshalb sind einige Bilder dabei, welche das selbe zeigen.

Ich hab so das Gefühl, das ich nächste Woche abends Zeit haben werde, da werde ich dann die Texte tippen, damit der Blog zumindest vollständig wird und nicht zwei Wochen vor Ende abbricht. Mal schauen, wie das mit Internet in Dubai hinhaut. Dubai ist im Vergleich zu anderen Staaten ja recht offen, ich geh mal davon aus, das Blogger erreichbar ist… Spätestens am Freitag hab ich ja eh Zeit. Freitag ist Wochenende, so steht es in der Scharia, dann soll es auch so sein.

Ich wurde die Woche schon mehrfach gefragt, ob ich froh sei, wieder heim zu gehen oder ob ich es bedaure. Was soll ich sagen, teils teils. Auf der einen Seite freue ich mich auf anständige Nahrungsmittel und darauf wieder in den eigenen „Kulturkreis“ mit Freunden und Bratwurst zu kommen. Es ist jetzt nicht so, dass ich hier sitze und an den Nägeln kaue, weil ich Deutschland unglaublich vermisse – so Probleme hatte ich noch nie. Aber nach sechs Monaten leben aus dem Koffer, ohne „Rückzugmöglichkeit“ dafür mit immer den selben Klamotten, da freut man sich dann doch schon auf normale Lebensumstände. Auf der anderen Seite ist es ja schön doof hier weg zu gehen. Das ist das absolute Lotterleben. Das geht sogar soweit, das man nicht immer weiß, was gerade für ein Wochentag ist. Kommt vor :-) Könnte man im Prinzip noch ne Weile machen, dazu müsste man aber wieder arbeiten gehen, das trübt den Blick etwas. Wann hat man denn wieder die Möglichkeit mal einfach nen halbes Jahr /Jahr aus dem Bild zu verschwinden? Ich orakle mal, die nächsten 40 Jahre nicht (außer ich hab endlich die zündende Idee, welche mein Bankkonto neunstellig macht vorm Komma und nicht in rot).
 
Nun ja, in diesem Sinne, bis demnächst, dann vielleicht schon wieder in Deutschland. 

Freitag, 18. März 2011

Canberra 12. - 15. März

Zurück in „The Nation’s Capitol“. Ankunft im Busbahnhof und dann erstmal sehr planlos in Richtung Hostel gedackelt. Mangels Ortskenntnis in konzentrischen Kreisen angenähert und letztlich doch gefunden. Juhu. Eingecheckt, Zimmer bezogen. Ein Bett und Schließfach belegt, ein Koffer im Raum. Ergo: Ein Mitbewohner aber war ja noch früh am Tag, etwa fünf. Nach Nahrungsaufnahme hab ich mich aufgemacht, das Parliament Triangle zu betreten. Also den interessanten Bereich der Stadt. Zunächst bin ich um den City Hill gelaufen. Das ist nichts anderes als ein überdimensionierter Kreisel mit Fahnenmast, in dessen Mitte ein ganzer Park gebaut wurde. Weiter ging es in Richtung Parliament House. Canberra ist toll. Es muss für einen Stadtplaner ein erhabenes Gefühl sein, wenn man aus dem nichts eine Stadt bauen kann. Und da in Canberra genau das der Fall war, konnte man ja auch gleich etwas größer und repräsentativer planen und bauen. Kurz gesagt, hier ist alles ellenweit auseinander. Ich bin dann auch nur bis zur Mitte der Brücke über den Lake Burley Griffin gelaufen. Dann hab ich kehrt gemacht und bin runter ans Ufer. Durch den Commonwealth Park bin ich daan das gesamte Ufer bis zum National Carillon abgelaufen. Vorbei am nationalen Austtellungszentrum, dem Cpt. Cook Denkmal, dem Nerang Pool und dann immer weiter am Ufer bis zum Glockenturm. Das Carillon gilt als das größte Musikinstrument der Welt (stand auf dem Schild) und war ein Geschenk aus England. Jetzt ratet mal in welchen Ton das Teil schlägt. Es geht nichts über Westminster. Das und natürlich wenn es für Konzerte eingesetzt wird. Auf dem Heimweg bin ich dann am Casino vorbei gekommen und war angenehm überrascht als nach der nächsten Kreuzung mein Hostel kam. Der Abend war überragend unspektakulär. Im Fersehzimmer gesessen und ein wenig auf dem Computer rumgetippt. Später im Zimmer festgestellt, das inzwischen voll belegt ist. So. Irgendwann in der Nacht wurde ich dann wach, da waren ein Haufen Leute im Zimmer. Der eine Davon war uniformiert und hatte seine Taschenlampe auf das eine Bett gerichtet. Äußerst komische Dinge gehen da vor sich. Da ich ein äußerst interessierter Mensch bin, vor allem wenn ich mitten in de rNacht geweckt werde, hab ich dann die Augen wieder zugemact und weiter gepennt. Wenn Jemand wasvon mir will, wird er mich wecken. Am nächsten Morgen stand ich dann vorm Hostel und hab auf den „Explorer Bus“ gewartet, für welchen ich mir ein Ticket gekauft hatte. Der Explorer Bus ist ein Hop on, hop off Bus, mit dem man in der Stadt rum kommt.. Außer mir stand noch einer mit Gepäck vorm Hostel, der sich dann ein Taxi ran gewunken hat und davon fuhr. Kurz darauf fährt die Polizei vor. Die eine Hostelmitarbeiterin hat ihnen dann mitgeteilt, dass der, wegen dem sie gekommen sind, vor fünf Minuten mit Taxi getürmt ist. Sehr gut. Ob das der Kerl aus meinem Zimmer war, kann ich jetzt so nicht sagen. Der Explorer Bus hat mich zu meiner ersten Station gebracht, nochmal das War Memorial, diesmal mit Zeit. Dazu muss ich glaub nicht mehr schreiben. Als nächsten Stopp hatte ich mir das Parliament House ausgesucht. Der Fahrer hat mich dann etwas ungläubig angeschaut, als ich gefragt hab ob er mich woanders wieder mitnehmen kann. Immerhin hat er zugestimmt. So bin ich dann entgegen seiner Erwartung auch nht in das Gebäude aber immerhin einmal außenrum gelaufen. Danach ging es die Federation Mall von Capital Hill runter zu den anderen Gebäuden im Dreieck, welche ich noch nicht kannte. Zuerst das Old Government House, vorbei an einer Finanzbehörde zum Treasury Building, weiter zur Nationalbibliothek und dann am Questacon (das ist eine Gebäude in dem Kindern Wissenschaft schmackhaft gemacht wird) vorbei zur National Portrait Gallery. Daneben der High Court und die Nationalgallerie, wo ich auch später wieder mitgenommen wurde. Zeittechnisch war ich sehr gut, ich hatte genau zehn Minuten übrig, bis der nächste Bus kam. In der Zeit war ich natürlich nicht in den Gebäuden sondern bin nur daran vorbei. Um ehrlich zu sein, so interessant ist eine Bibliothek von innen halt mal nicht und der Typ für Fotografie und Kunst bin ich halt mal nicht. Immerhin hab ich aber so mehr gesehen als die meisten auf der Tour. Wieder im Bus ging es dann weiter zur Münzerei. Da Samstag war, war zwar keine Produktion, interessant war es trotzdem. Nächster Abschnitt war eine Tour durch das Botschaftsgebiert, was ich ja schon auf meiner Tour gemacht hatte. Die Tour war in der Beziehung übrigens wesentlich besser als der Canberra eigene Explorer Bus. Letzter Halt auf der Tour für mich war das Nationalmuseum. Der Tourguide hat das aussehen als typisch australisch beschreiben. Naja. Immerhin gab es hier ein wenig was zur australischen Geschichte zu sehen. Gegen fünf war dann der Tourtag vorbei. Abendprogramm, das gleiche wie am Vorabend. Zimmerbelegung bei drei Leuten. Der Amerikaner über mir, ich und ein Asiate im anderen Stockbett. Wie bescheuert kann man denn sein? Ich komm in den Raum, Licht an, Fenster und Rollos offen und der liegt im Bett und pennt. Auch in Canberra gibt es Schnaken. Übrigens in voller Montur, dann hat er auch noch angefangen zu schnarchen und wie. Keine Freude in der Nacht. Aber am nächsten Morgen um halb acht lautstark das Zimmer verlassen. In der Beziehung ist dieses Volk dermaßen unverschämt, die nehmen überhaupt keine Rücksicht. Zumindest nicht in australischen Hostels. Da ich an dem Tag nicht wirklich was vor hatte und das Wetter auch nicht so toll war, hab ich mich dann gegen Mittag doch mal auf erkundungstour gemacht. Außer den bereits genannten Dingen, gibt es in Canberra jetzt nicht so viel zu tun. Also hab ich mir gedacht ich vollende das Dreieck und lauf mal zum Australisch Amerikanischen Denkmal. Unterwegs kam ich an einem Komplex vorbei der mit riesigem Zaun gesichert war. Mir sind spontan nur zwei Institutionen eingefallen, welche es Wert sind so gesichert zu werden. Bundesdruckereioder Nachrichtendienst. Zweiteres war der Fall. Weiterging es zum Denkmal, ein paar Fotos gemacht und dann auf dem Rückweg in einen Polizisten gelaufen, der mich freundlich darauf hingewiesen hat, das es nicht erlaubt ist Bilder von den umliegenden Gebäuden zu machen. Dabei hatte ich mir noch gedacht: „Cool, ich hab das Verteidigungsministerium gefunden, wie viele Touristen können das wohl behaupten?“ Auf jeden Fall musste ich die Bilde rauf denen man zu viel Gebäude sah wieder löschen. Das ich noch gezoomte Aufnahmen vom Parliament House aus auf das Denkmal inklusive Gebäude hatte, ist mir später erst aufgefallen. Alles in allem hab ich von diesem Ausflug ein Foto der Inschrift am Fuß des Denkmals. Tolle Leistung. Abendprogramm: Fernsehen schauen, Canberra ist doch relativ langweilig. Der Asiate war immer noch da. Selbes Spiel wie am Vortag, doofer Typ. Am nächsten Morgen ausgecheckt, zum Busbahnhof gelaufen und ab zurück nach Sydney.
Fazit Canberra: Muss man nicht unbedingt gesehen haben aber gerade das Parliament House ist eigentlich absolut sehenswert. Mehr als einen Tag sollte man für Canberra nicht einplanen, so viel gibt es nicht zu tun. Also: Canberra sollte man machen, muss man aber nicht. Macht Sinn? Gut!
Bilder sind hier.