Aus gegeben Anlass möchte ich meine Meinung kund tun zu einem Thema, welches mich schon seit Wochen beschäftigt. Wenn vermeintlich erwachsene Leute darauf kommen eine Mahlzeit durch Joghurt zu ersetzen, könnte ich nen Anfall bekommen. Man kann Joghurt zwischendurch oder als Nachtisch essen aber doch nicht als Mahlzeit! Das ist wie gewollt und nicht gekonnt. Gerade die weibliche Fraktion neigt hier dazu anstatt was Gescheitem zu essen sich einen Joghurt zu kaufen und den halben Obstgarten da rein zu schnipseln. Allein das wäre mir schon zu viel Arbeit aber gut ich muss es ja nicht machen. Wenn man aber Anfang zwanzig ist und eh nur von Strandaufenthalt zu Strandaufenthalt denkt, darf man das wohl machen. Noch in Perth hatte ich einen Schweizer auf dem Zimmer, der war morgens einkaufen und wir sind dann zusammen frühstücken gegangen, da schaut er mich an und sagt, das er nur einen Löffel brauche. Da wusste ich ja schon welche Stunde geschlagen hat. Der hat sich dann wirklich hingesetzt, hat zwei 150gr. Joghurt gelöffelt und nen halben Liter Orangensaft, das nannte er Frühstück.
Genauso wenig als Mahlzeit erkenne ich eine Nahrungsaufnahme an, welche nur aus Früchten besteht. Welcher gesunde Mensch wird denn nur von Obst satt? Ich mein, wo bleibt denn da das Fleisch? Außerdem behaupte ich mal, dass drei Aprikosen bei weitem nicht ausreichen, den Verdauungstrakt mehrere Stunden zu beschäftigen. Wenn man sich natürlich ne ganze Melone in den Kopf drückt, sieht das schon wieder anders aus.
Falls es nun von Interesse ist, wie ich ausgerechnet jetzt darauf komme, die Menschheit mit diesen phänomenalen Erkenntnissen zu bombardieren? Gerade eben, saß mir ein älterer Mensch gegenüber, der hat sich in Rekordzeit zwei Aprikosen und ne Banane in den Kopf gedrückt. Dann kam er zu dem Pott „organischen“ Joghurt, also auch noch ein Ökofritze. Oben auf dem Joghurt lag eine Art Vollkornkeks. Beim Versuch diesen im Joghurt zu zerkleinern, hat dieser sich heimlich auf den Weg zum Grund des Potts gemacht. Erstaunlich, der Joghurt gibt nach. Jemand mit gesundem Menschenverstand (nennen wir ihn Fleischesser) hätte diesen Keks vielleicht erst zerbrochen und dann in den Joghurt gebröselt. Dann hat er auch noch versucht zu lesen und zu Essen gleichzeitig. Was schon mal furchtbar schief ging. Also hat er beim Lesen immer ganz hektisch auf seine Schüssel geschaut, sich darüber gehängt und sich dabei immer mit einem Arm auf dem Tisch abgestützt, genau so lange bis er es geschafft hat wieder einen riesigen Bocken in Joghurt getauchten Keks, der bei normalen Menschen als Maulsperre fungiert hätte, in den Mund manövriert hat. Als er fertig war, steht er auf, nimmt seinen Teller und will schon weglaufen, als im auffällt das er wohl noch nicht mit lesen fertig war. Daraufhin hat er sich dermaßen über dem Tisch verrenkt, das ich mir nur gedacht hab „Du kannst auch einfach die Zeitung mitnehmen und jetzt verschwinde.“
Anschließend kam mein sonderbarer Mitbewohner, zufällig an den selben Tisch, an dem ich schon sitze. Er hat mich bis jetzt aber noch nicht „bemerkt“, ist mir aber egal, der ist eh komisch. Auf jeden Fall kam der mit einem Stück Melone und Messer und Gabel. Der hat dann so hektisch Melone in sich rein geschaufelt. Der hatte nicht mal Zeit die Gabel zu benutzen. Ein Stück Melone abgeschnitten und direkt mit den Fingern in den Mund befördert. Genauso hektisch hat er sie dann aber auch wieder weg gepackt. Wenn ich nach nem Arbeitstag Hunger hab, würde ich schon mal nicht Melone essen und dann wäre ich bestimmt nicht nach zwei Minuten satt. Essgewohnheiten haben manche Menschen, da kann man sich nur wundern.
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