Samstag war Reisetag, endlich mal wieder. Wie angekündigt habe ich mich von Western Australia nach South Australia bewegt. Damit wieder in Richtung Ausgangspunkt meiner Reise begeben und bin gleichzeitig zeittechnisch wieder etwas weiter von Deutschland weg gerückt.
In einem Land mit diesen Ausmaßen ist die Bewältigung einer Strecke mittels Flugzeug ganz gewöhnlich. Da unterscheidet sich Australien nicht von Amerika. Flug war gebucht Flughafen Transfer auch. Hintergedanke war, dass ich früh genug am Flughafen bin, damit ich bei Check In noch nen Fensterplatz ergattern kann. Also stand ich um zehn nach zehn mit meiner Tasche vorm Hostel und hab auf den Transferbus gewartet. Leider stand ich um zwanzig nach noch immer da. Ich hab dann im Hostel nachgefragt, die dann bei der Firma nachgefragt haben. Ergebnis war: Als meine Reservierung am Freitagmittag gegen 17.00 Uhr gemacht wurde, hat die Dame mich für den 10.10 Uhr Bus eingetragen nur eben auch am Freitag. Was zwar prinzipiell totaler Unfug ist aber ein System ist nur so gut, wie der der es bedient. Auf jeden Fall, haben sie dann schnell eingerichtet das ich den Bus um elf Uhr nehmen kann. Immer begleitet von der großen Aussage, das mir da noch locker reicht. Das wusste ich selbst. Ich wollte ja nur so früh sein um einen mir genehmen Platz zu bekommen. Am Flughafen angekommen, sehr praktisch Quantas und JetStar (was auch Quantas ist) teilen sich eine eigenen Teil des Terminals. Das ist wie bei Lufthansa einchecken in Frankfurt: Terminal 1. Wo genau? Überall! Also so in etwa. Dann hab ich aber mal dumm geschaut. Es gibt in Perth bei Quantas keine Schalter. Da stehen ein paar Computerterminals und es springen fünf bis sechs Figuren rum, welche im Zweifelsfall gefragt werden können, während sich jeder Passagier selbst eincheckt. Großes Kino. Bis ich mich dann durch dieses Terminal gewühlt hatte, waren nur noch Mittelplätze frei. Mist! Naja, was will ich machen? Hab mir dann halt einen rausgesucht und den Vorgang beendet. Ticket und das Ding für die Tasche ausgedruckt und zur Taschenaufgabe gedackelt. Tasche aufs Band gestellt. Papierfetzen dran und ab damit. Ich war sogar noch 1,2 kg unterm Limit. Ich hätte also die beiden T-Shirts welche ich im Hostel ‘vergessen‘ habe mit nehmen können. Nee, ist schon gut, das die weg sind. Dann bin ich durch die Sicherheitsschleuse – ohne zu hupen. Diesmal auch kein Sprengstofftest alles im grünen Bereich. Ne halbe Stunde bis zum Boarding. Ich hab mir dann als Frühstück/Mittagkombination eine Portion Wedges und ne Cola geholt, das war vielleicht günstig... Der Flieger kam aus Melbourne und hatte Verspätung. Dadurch konnte ich noch etwas mehr Zeit im schönen Perth verbringen. Letztlich konnte ich dann aber doch ins Flugzeug. Juhu. Als erstes kam ein Knilch, der mir schon im Terminal aufgefallen war, der saß natürlich am Fenster. Naja, dann kam aber so die Abteilung alte starrsinnige Frau, die hatte den Platz am Gang. Die kam erst mal und hat mir den Rücken hin gestreckt. Dann sollte man ab einem gewissen Alter überlegen ob man Kleidung trägt mit oder ohne Ärmel. Wenn man den Arm hebt und die Haut weghängt wie die Flughäute von Fledermäusen, sollte man nicht mehr in Trägerkleid rumlaufen. So jetzt saß ich in meinem Sitz und bei gewissen Dingen, wie zum Beispiel umblättern des Buches, ist mein Ärmel, nicht mal mein Arm, nur mein Hemd gegen ihren Oberarm gekommen. Irgendwann hab ich gedacht, jetzt sitz sie gleich auf Boden, im Gang. Die hat sich wirklich ganz an die Lehne gedrückt. Was noch viel schlimmer war, wenn sie beim rätseln was geschrieben hat, kam sie aus Versehen gegen meinen Arm. Die hat dann als so entnervt gestöhnt, das war schon oscarreif. Ich hab dann nach dem Take Off meinen iPod aktiviert und mein Buch gelesen. Rein zufällig hab ich dafür beide Lehnen gebraucht. Dem Knilch war es egal und die Alte war mir egal. Lustig fand ich, wenn als einer Essenswagen vorbei kam, da hat sie sich nämlich immer grad hinsetzen müssen, damit sie ihr nicht die Rübe rasieren. Die hat auch sehr konsequent nicht mit mir gesprochen. Vorm Aussteigen aber schon im Gang stehen, wenn die Türen noch zu sind und beim rumfuchteln mitm Stock die Leute andauernd antippen. Ganz großes Kino war natürlich das Essen. Bei dem großen Platzangebot, kommt man sich ja zwangsläufig ins Gehege. Ich hab als nicht mal rüber geschaut. Prädikat: Doofe Nuss. In Adelaide angekommen, hab ich dann meine Tasche geholt, Ticket für den Transfers gelöst und dann erst mal gewartet. Der kam erst 45 Minuten später. Leider ist Adelaide um einiges kälter als Perth. Nicht unangenehm aber doch schon eine Wetteränderung. Am Rande erwähnt, sei die Tatsache, da ich ein Flugzeug betreten habe, den Bundesstaat gewechselt habe, ohne ein einziges Mal nach meinem Pass gefragt worden zu sein. Sehr sonderbar. Es war zwar ein Inlandsflug aber nen Ausweis, hab ich bis jetzt eigentlich immer zeigen müssen.
Mit dem Transferbus ging es dann nach Adelaide rein. Da das YHA als letztes angefahren wurde, gab es quasi eine Stadtführung mit dem Bus gratis. Da es jedoch schon acht war, wurde es auch schon dunkel. Eingecheckt, Zimmer bezogen, festgestellt, dass ich einen Schweizer auf dem Zimmer hab, auch aus dem Raum Basel, es war aber nicht der aus Perth. Da der Supermarkt um die Zeit schon zu hat, gab es ein Twix vom Convinence Store und das war es. Abends noch emails geschrieben und dabei festgestellt, dass ich mich erst wieder an dieses Hostelleben gewöhnen muss. Im Vergleich ist Perth ein Friedhof und Adelaide ein Rummel. Ein Haufen Leute in Aufenthaltsraum und die reden auch noch alle. Sehr schön ist, das hier der Essbereich übergeht in einen Lounge artigen Aufenthaltsbereich. Man trifft also andere Leute zwangsweise, wenn man nicht auf dem Zimmer rumgammeln will. Natürlich saß am Nachbartsch ein Haufen gackernder Deutscher. Was ein Glück. Ich bin also definitiv wieder in Richtung Ostküste unterwegs. Die Anzahl Deutscher steigt und Gott sei Dank die Franzosen werden weniger.
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