Unser Thema heute, wie im Titel schon angedeutet: Körperkunst. Okay nicht komplett, ich beschränke meine Auswahl auf Tätowierungen.
Hier ist es ja warm, also nicht nur hier speziell – eher in ganz Australien. Entsprechend tragen die meisten Leute hier „luftige“ Kleidung und zeigen durchgehend so viel Haut, wie es bei uns nur im Sommer vorkommt. Das kann gut sein – Stichworte Tank Top und Hot Pants aber auch weniger, wenn es ein Kerl trägt ;-) Okay Tank Top vielleicht nicht aber diese Unterhemden, neudeutsch Muscleshirts, welche übrigens nicht durch das alleinige Tragen automatisch welche erzeugt, welche wiederum beliebig große Öffnungen aufweisen, so das letztlich bei einigen an der Existenz des Shirts gezweifelt werden kann. Oder man schlappt einfach ohne Hemd durch die Gegend. Das sind dann Touristen. Die Australier selbst wissen, dass sie das Land mit der höchsten Hautkrebs rate sind, die passen auf wie viel Zeit sie in der Sonne verbringen. Nachdem jetzt die modischen Verhältnisse geklärt sind zurück zum Thema. Viele Menschen präsentieren dabei ihre Tätowierungen. Da ich dem Thema nicht gänzlich abgeneigt bin und prinzipiell immer bereit bin, mir das Maul zu zerreisen, was fürn Quatsch einige sich in die Haut malen lassen, schau ich da auch schon zweimal hin. Was ich hier schon gesehen habe, wo ich nur den Kopf schütteln kann – das glaubt man gar nicht. Leider kann man ja schlecht hingehen und fragen: „Hey, das sieht so scheiße aus, darf ich mal ‘n Foto machen?“ Deswegen braucht es für die folgenden Ausführungen etwas Vorstellungsvermögen.
Nummer eins, war ein Engländer, der hat sich hier erst tätowieren lassen. Rechte Wade bzw. Schienbein. Das war noch frisch und die Farbe kräftig, außerdem hat er noch die Bilder auf facebook kommentiert. Leider, kann ich bis zum heutigen Tag nicht sagen, was es war. Das war einfach ein großer dunkelblau-schwarzer Klecks. Da waren keine erkennbaren Muster oder Formen drin. Das sah mehr aus wie eine Unfallfolge als etwas ästhetisch Wertvolles.
Nummer zwei, der Deutsche dessen Namen ich grad nicht nachschlagen will, der sich das Barcelonawappen hat tätowieren lassen. Ein Wappen eines Fußballclubs, auf die rechte Wade. Vereinswappen generell sind total dämlich. Immerhin die Wade, aufm Oberarm wär es noch peinlicher. Ohne weitere Worte, steht ja schon hier irgendwo im Blog, war so gegen Ende Dezember.
Nummer drei, ein Franzose, ich nenne ihn mal den ersten Franzosen. Das war der, der jede Nacht ab vier für mehrere Stunden mit seiner Freundin im Franzosenland telefoniert hat. Allein das war schon doof. Auf jeden Fall hat er auf seinem Oberarm ein riesiges Kreuz in der Art des Deutschen Ordens gehabt [Bild], schön in der Mitte rot, mit im Hintergrund abgehenden Strahlen. Das hat den ganzen Oberarm belegt.
Der Vollständigkeit halber seien einige deutsche Mädels erwähnt, welche sich überall irgendwelche bunten Bildchen haben stechen lassen. Das war so die Abteilung, Goldfisch auf der Pobacke, Vogel auf der Schulter. Das muss man mögen, mein Fall wäre es nicht. Mehr kann ich dazu nicht sagen, mit denen hab ich mich nicht weiter beschäftigt.
Mein Favorit, der ist mir erst auf der Straße begegnet, da hab ich schon gedacht, wasn Typ. Später hab ich dann gesehen, der hat auch noch hier im Hostel gewohnt. Der hatte auf dem linken Arm ein Tribal, rund um den Arm, von der Schulter bis zum Handgelenk. Auf der rechten Seite, hatte er fünf Streifen, rund um den Oberarm, kurz über dem Ellenbogen, welche auf der Außenseite sich dann gekreuzt haben, während sie eine Art Schlaufe gebildet haben. Das sah dann aus wie ein Pik, da diese Schlaufe nach oben spitz zugelaufen ist. Das Motiv hat den kompletten Oberarm eingenommen. Klingt jetzt nicht so dramatisch, ich weiß. Aber jeder der Linien, war gut 1 – 1,5 cm stark. Also war der Großteil des Oberarms schwarz. Das + dieses nichtsaussagende Motiv… Auf dem Rücken war er auch tätowiert, was man anhand der Enden eines Tribals feststellen konnte. Die Enden haben bis auf ungefähr der Höhe der Ohren gereicht. Ich hatte mal das Vergnügen im Aufzug hinter ihm zu stehen. Das war scheiße tätowiert. Im Nacken sah das aus, als ob Jemand mit nem Filzstift rumgemalt hätte. Das sah aus wie ne Skizze und wenn wir dann soweit sind, machen wir die Außenline und füllen den Rest. Schade dass man anders rum tätowiert. Der Typ war ganz weit vorne mit dabei.
Dann gab es hier noch einen älteren Herren, der hat sich anscheinend jahrelang alles stechen lassen, Hauptsache es war bunt. Der sah an den Oberarmen aus, als ob er in den Wasserfarbkasten gefallen ist. Und was für unsinnige Motive. Ist schon ne Weile her, kann ich gar nicht mehr weiter drauf eingehen.
Im Moment aktuell: der zweite Franzose. In einer furchtbar hässlichen Schrift, welche auch noch mit Schlaufen, Kram und Gedöhns verziert ist, hat der sich „Family Truth Love Friends“ jeweils untereinander auf den Oberarm stechen lassen. Nach dem letzten Wort, geht dann eine Linie „Verzierung“ noch weiter und schlängelt sich noch über den Ellenbogen bis auf den Unterarm, wo sie endet. Das Ganze ist in blau gehalten und sieht einfach furchtbar mies aus. Grad die letzte Linie, das sieht aus wie so n Faden, der irgendwo an den Klamotten weg hängt. Ich hoffe für ihn, dass er besoffen war und im Moment auf die Laserbehandlung spart. Auf der anderen Seite, hat er in einer Line einen Schriftzug vom Handgelenk bis zum Ellenbogen, etwa 1 cm hoch. Ich kann zwar kein Französisch aber als Alphabetschrift konnte ich es auch nicht eindeutig identifizieren. War vielleicht was arabisches oder so. Hebräisch war es nicht und wie die meisten asiatischen Schriften sah es aber auch nicht aus. Naja, Franzose halt.
Dann gab es hier noch Prinz Harry, den haben die Schweizerinnen so getauft. Der sieht dem aber auch absolut ähnlich. Rotschopf, relativ dürr, dafür aber groß. Der hatte einen Schriftzug auf seiner Seite. Es muss unglaublich schmerzhaft sein, wenn nix an einem dran ist und man sich dann quasi die Rippen tätowieren lässt. Außerdem hatte er ein großes Bild auf dem linken Schulterblatt. Irgendwas Farbiges mit viel hellem grün. Sah für mich aber auch nur immer aus wie ein großer Klecks. Ich kann also leider nicht sagen was es war.
Last baut not least, ein Engländer, der hat auf der Innenseite seines Oberarms einen vierzeiligen Text tätowiert. Das sieht gelinde gesagt total dämlich aus. Mal abgesehen davon, dass er seinen Arm im rechten Winkel ausstrecken muss, damit man es lesen kann, kann er es nicht mal selbst lesen, wenn er in den Spiegel schaut. Schön dämlich.
So, das wollte ich mal los werden. Auffällig ist, dass die weiblichen Vertreter entweder kleine oder dezente Tattoos haben. Nur die Männer machen sich hier teilweise mit ihren Bildern zum totalen Vollhorst.
Ich würd jetzt gern die geschichte hören, wie du bei dem mädel den goldfisch auf der pobacke entdeckt hast !!!
AntwortenLöschenTraining ;-)
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