Sonntag, 27. Februar 2011

Tour Adelaide -> Melbourne 22. – 24. Februar

Pick Up 6.45 Uhr, da war die Sache schon fast gelaufen. Wer macht denn sowas? Aber naja, Also um sechs aus dem Bett gequält, Kram genommen und ausgecheckt. Vorm Hostel gestanden und gewartet. Um halb sieben ist es übrigens in Adelaide noch verdammt kalt. Immerhin hatte ich Unterhaltung und hab irgendwelchen Menschen beim Frühsport zugeschaut. Auf die Idee müsste ich kommen... Dann kam der Bus, endlich wieder Minibus fahren. Noch den Rest der Leute eingesammelt, dann hat Steve unser Tourguide erst mal erklärt was wir die nächsten Tage so machen. Steve ist übrigens der fröhlichste Mensch der mir je begegnet ist. Außerdem hat er einen inflationären Umgang mit den Sätzen „Any questions guys?“ „Brilliant!“ und „Perfect/Fantastic piece of work“. Was wir in den folgenden Tagen noch zu genüge zu hören bekommen haben.
Unser Weg führte uns am ersten Tag in die Adelaide Hills, wo wir noch Proviant nachgeladen haben, bevor es dann erst mal in Richtung Grenze ging. Das erste Stück Strecke ging über den Freeway, bis Bordertown. Diese Ortschaft liegt wie der Name sinngemäß vermittelt an der Grenze zwischen SA und Victoria. Nach Bordertown haben wir den Freeway verlassen und sind über Landstraßen gefahren, damit es für uns interessanter ist. Okay Interessant ist ein dehnbarer Begriff. Nach zig Kilometern Landwirtschaft, ist das auch nicht mehr so spannend. Immerhin weiß ich jetzt wo die Australier Landwirtschaft und Viehzucht betreiben. Bisher hatte ich ja nur Zuckerrohr und Outback. Sehr spannend und bestimmt eine Reise wert, war die eine Farm. Von der Straße aus hat man ungefähr drei Hektar gesehen und die waren voll mit Schrott. Von alten Autos über Kram der halt so anfällt bis teilweise Industrieschrott, stand da alles schön sauber nebeneinander um das Haus rum. Auch in Victoria, genau wie auf Kangaroo Island gab es entlang der Straßen noch „Pfützen“ von den vergangenen Regenfällen. Der geneigte Europäer würde die Pfützen im Normalfall mit dem Floß befahren und am anderen Ufer eine Flagge hissen und das Land in Besitz nehmen, so groß waren die. Auch sehr schön sind die Schilder „For Sale“ und dann fährt man erst mal drei bis fünf Minuten, bis man mal am Ende des Grundstücks ist. Hier bekommt man für sein Geld noch (Land)Masse :-) Zwischendurch ist unser Bus durch Schwärme von Heuschrecken gefahren. Am Anfang hab ich gedacht, es hagelt, bis ich mal mitbekommen habe, dass die Dinger an der Scheibe zerspringen und diese typischen Insektenspuren hinterlassen. Muss man ja aber erst mal wissen, dass hier sowas auftreten kann. Hat mir vorher keiner gesagt. Wie der Bus aussah, kann man nicht mal beschreiben.
Nach dem Mittagessen ging es in den Grampians Nationalpark. Hier wurde einigen Teilnehmern der Tour (mir zum Beispiel) erst mal klar das in der Reisebeschreibung auch was von Kraxeln stand. Das hab ich wohl gekonnt überlesen oder ignoriert. Okay, nach dem Kings Canyon konnte mich das dann auch nicht mehr schrecken.
Während ich meine Universalschuhwerk an hatte, waren da andere in Sandalen und ähnlichem unterwegs. Was am Anfang noch nach einem einfachen Wanderweg aussah wurde im späteren Verlauf zu einem doch recht interessanten Aufstieg, der entlang recht imposanter Abgründe führte. Typisch Australisch ohne Sicherung. Ich fand‘s spaßig, mir hat‘s gefallen. Oben angekommen, hatte man einen fantastischen Ausblick über Victoria, vor allem den Nationalpark. Ich hab ein paar Fotos geschossen, die werden nachgeliefert. Spätestens beim Abstieg wurde dann klar, dass ein Großteil der Gruppe aus Deutschland kam, weil man da das erste Mal Gelegenheit und Luft hatte, sich zu unterhalten.
Nachdem wir vorm Berg wiederrunter waren, ging es nach Bambruck in unser Nachtquartier. Während das Abendessen vorbereitet wurde, haben einige sich mal umgesehen und dabei eine Herde Kangurus gesehen. Die kommen in Bambruck bis in die Stadt und futtern sich durch die Parkanlagen. Endlich hab ich mal freie, wilde Kängurus gesehen und auch abgelichtet. Das Abendessen bestand aus einem BBQ, welches ein anderer Deutscher und ich dann gegrillt haben, weil wir grad da standen, als Steve Jemanden suchte, der den Grill meistert. Herausforderung angenommen und erfolgreich beendet :-D
Das Abendprogramm war dann relativ unspektakulär. Eigentlich hatte sich die weibliche Mehrheit für Harry Potter im Fernsehen ausgesprochen. Da jedoch der Empfang zu schlecht war, haben wir dann Trivial Pursuit in einer abgeänderten Form gespielt. Eigentlich wurden nur die Fragen vorgelesen und wer die Antwort wusste, hat sie in die Runde geplärrt. War auch lustig. Ein Großteil der Leute hat sich aber eh sehr schnell ins Bett verzogen, so dass ich der letzte war, der um halb eins noch durchs Hostel gegeistert ist und dann ins Bett. 
Am nächsten Morgen ging es dann weiter, nachdem Steve uns eine halbe Stunde früher geweckt hat, als ausgemacht. Zuerst ging es Kängurus schauen, für die Leute die es am Abend zuvor verpasst haben oder zu faul waren drei Meter die Straße runter zu laufen. Anschließend wurden wir am Aborigine Kulturzentrum abgeladen, bis der Bus wieder betankt war. Das Kulturzentrum war wie alle anderen und gehört damit nicht zu meinem favorisierten Teil der Reise. Immerhin ging es danach in Richtung Perle Victorias: Die Great Ocean Road. 
Erster Halt war die Bay of Islands. Endlich Steilküste. Felsformationen und unten sogar Strand. Das hab ich die ganze Zeit gesucht, als ich die Ostküste hoch gereist bin. Fantastisches Panorama. Es sieht einfach großartig aus, wenn die Wellen an den Strand kommen oder sich an den Felsen brechen. 
Als nächstes ging es an die London Bridge. Die Felsformation war früher mal mit dem Festland verbunden, bevor der Teil, welcher die Verbindung darstellte kollabierte und runter gefallen ist. Jetzt steht da nur noch ein Bogen im Wasser. Naja, bissel Schwund ist immer. Dafür ist es umso beeindruckender, wie die Wellen unter dem Bogen durchrollen.
Als nächstes ging es ins Hostel, das Abendessenvorbereiten, bevor wir passend zum Sonnenuntergang zu den „Twelve Apostels“ gefahren sind. Auf anraten unseres Guides hat die komplette Gruppe was zu Trinken dabei gehabt, während er Snacks rumgereicht hat. Von den vielen Leuten die da waren, waren wir die einzigen, welche sich passend um Sonnenuntergang einen angetrunken haben. Die zwölf Apostel, welche ja nie zwölf waren sind sehr schön anzuschauen. Man sieht leider nicht alle, weil einige dem Küstenverlauf folgend mal weiter drin und mal weiter draußen stehen. Macht aber nix. Die, die man sieht sind unglaublich toll, auch wenn es eigentlich nur Felsen im Wasser sind. 
Anschließend ging es zurück zum Hostel, Abendessen. Während sich dann ein Teil der Leute zum Fernsehen schauen verzogen hat, hab ich mich mit ein paar anderen auf der Veranda unterhalten. Als es uns dann kalt wurde sind wir dann auch in den Fersehraum. In dem Moment war der Film fertig und ein Großteil der Leute ist ins Bett. Daraufhin haben wir sechs dann alle knapp 200 DVD Hüllen des Hostels gefilzt um zu schauen, ob wir einen Film darin finden. Im Normalfall, muss man die nämlich an der Rezeption ausleihen. Wir haben dann tatsächlich drei oder vier Scheiben in den Hüllen gefunden. Nachdem wir dann den Film gestartet haben, haben sich aber auch nach und nach die Leute ins Bett verabschiedet. Und wieder einmal war ich der letzte, der unterwegs war. Ich hab den Film fertig geschaut.
Nächster Tag, Frühstück, Twelve Apostels, nochmal. Man sollte sie auch mal bei Tag gesehen haben. Leider ist das Wetter morgens dort sehr schlecht. Weiter im Norden ist ein Regenwald, so dass es morgens immer sehr neblig ist in der Region. Danach ging es zu den Gibsons Steps, einer Möglichkeit von den Klippen herunter zu kommen und am Strand entlang zu laufen. Was wir auch ausgiebig gemacht haben. Leider war der Ozean an einer Stelle schneller als ich, so dass ich auf einmal im Wasser stand. Jetzt waren die Schuhe wieder trocken, nach der Nummer auf Kangaroo Island, wurden sie diesmal mit Salzwasser geflutet. Ich bin dann im Stechschritt zurück an den Anhänger und hab erst meine Tasche und dann später mein anderes paar Schuhe daraus geangelt. 
Weiter ging die Fahrt auf die ursprüngliche Great Ocean Road, welche entlang der Küste durch die verschiedenen Ortschaften führt. Die Aussichten waren einfach großartig. Umso weniger habe ich Verständnis dafür, dass die meisten Leute im Bus einfach geschlafen haben. Komische Leute, bezahlen nen Haufen Geld und dann, wenn es was zu sehen gibt, schlafen sie. Der nächste Halt war eine Gegend, in der es vor Koalas nur so wimmelt. Dort durften wir etwas auf Safari gehen und schauen ob wir die wilden Koalas in den Bäumen entdecken. Das ist übrigens gar nicht so einfach. Da wir die Great Ocean Road von Süden kommend abgefahren sind, sind wir zum Schluss an das Tor der Straße gekommen. Einem Denkmal der Arbeiter, welche die Straße damals gebaut haben. Das waren übrigens meist Kriegsheimkehrer, die nicht wussten, was sie jetzt machen sollen, woraufhin die Regierung quasi als Konjunkturprogramm die Straße gebaut hat. Zum Schluss hatten wir noch einen Stopp am berühmten Hells Beach. An dem werden jedes Jahr Meisterschaften im Surfen ausgetragen oder so, was ihm diesen Beinamen eingehandelt hat. So genau weiß ich das aber nicht. Surfen befindet sich nicht in meinem unmittelbaren Interessenbereich. 
Zu diesem Zeitpunkt war es bereits später Nachmittag, weswegen wir uns dann doch final auf den Weg nach Melbourne gemacht haben. Die letzten 90 km ging es über den Freeway, mitten ins Herz von Melbourne. Am Flughafen Avalon vorbei, über den Hafen, direkt an den Federation Square. Von hier aus hat Steve nach und nach die Leute an ihren Unterkünften abgesetzt. Ich hatte das zweifelhafte Vergnügen als letzter anzukommen. Gleichzeitig hab ich festgestellt, dass meine Unterkunft, im Vergleich zu den anderen, am Hintern der Welt ist. Eigentlich wollte sich ein Teil unserer Gruppe nochmal abends treffen. Aber bis ich meinen Kram im Zimmer hatte, dritter Stock, Aufzug kaputt und meine Schuhe zum trocknen unter hatte, war es schon neun bzw. halb zehn bis ich duschen war. Treffpunkt war um neun. Und die Straßenkarte vom Hostel hat leider nicht genug Details um den Pub zu finden. Nachts durch Melbourne irren gehörte nun nicht zu meinem Tagesprogramm und müde war ich noch obendrein.  Zusätzlich kann ich nicht eine Person von dieser Tour mit Namen benennen. Wir haben drei Tage aufeinander gehockt und haben uns nie einander vorgestellt, daher war es mir dann auch mehr oder minder egal und ich bin nicht mehr los.
Das war die Tour von Adelaide nach Melbourne. Jetzt bin ich hier und hab schon wieder genug gesehen um nen neuen Post zu schreiben aber nicht heute… :-)

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