Samstag, 5. Februar 2011

Deutschland rettet die Welt – wofür?

Wenn ein Deutscher Politiker was sagen darf über die Zukunft, hört sich das immer gleich an. Erst bla bla bla und dann kommt: Deutschland muss/soll ein Vorreiterrolle in der Thematik übernehmen. Sei es der Datenschutz nach Ilse Aigner, Meinungsfreiheit, Demokratie, allem anderen worauf die Republik basiert nach Angela Merkel oder das Thema Umweltschutz nach Claudia Roth oder Cem Özdemir. Außer Bundesguido, der schwafelt immer nur rum. Gut Umweltschutz haben inzwischen alle auf der Fahne stehen, nur die Grünen etwas mehr als der Rest. Bei der Gelegenheit möchte ich dafür plädieren, dass man endlich dieses unnötige „Bündnis 90“ aus dem Namen nimmt. Alle reden von den Grünen, „Bündnis 90“ interessiert doch kein Mensch. Ich schweife ab. Zurück zum Thema: Deutschland übernimmt die Vorreiterrolle im Umweltschutz und rettet damit allein die Welt. Im Staatsgebiet werden extra Steuern erhoben, Emissionsgrenzen sind strikter als sonst wo und es werden Millioneninvestitionen verlangt, für jeden Um- und Neubau damit er den Deutschen Klima- und Energiebestimmungen gerecht wird. Alles in allem, noble Absichten aber vollkommen für den Arsch! Denn der Rest der Menschheit interessiert es nicht die Bohne. Siehe die Weigerung der USA  zur Ratifizierung es Kyoto-Protokolls in den 1990ern oder die Tatsache, dass es seit Jahren keine Nachfolgeregelung für das 2012 auslaufende Protokoll gibt. Unter anderem weil amerikanische, chinesische und russische Unternehmen auf einmal in Umweltschutz investieren müssten. Ja Filter kosten Geld, in Deutschland anscheinend nicht, die haben die alle schon – komische Sache.
So jetzt Australien: Größter Umsatz, überlebenswichtig für die gesamte Industrie: Kohleexport. Kohle ist das, was man in Deutschland nicht mehr verbrennen will, zu viele Schadstoffemissionen. Immerhin haben wir gute Filter, weswegen ich übrigens die Proteste gegen den zweiten Mannheimer Kraftwerksblock überhaupt nicht nachvollziehen kann. Der wird sauberer Verbrennen, als es der erste je getan hat und noch kommen wir auch in der Metropolregion Rhein-Neckar nicht ohne Strom aus Kohle aus. Analog wird in Australien auch Kohle verheizt – man hat ja genug. So schauen wir zu Manfred Mustermann in Deutschland. Geothermieheizung, isoliertes Haus und dreifachverglaste Fenster. Australien: Durchgehend, ob Alt- oder Neubau einfach verglast – nicht isoliert dafür aber Klimaanlagen, welche durchgehend laufen. Tag und Nacht. Bekanntermaßen sind Klimaanlagen so mit das Stromhungrigste, was man sich anschaffen kann. Das CERN z. B. kühlt mit 8x 18kW (Link), die erreichen aber auch -271,4°C bis -271,3°C. Das ist schon unglaublich nah dran am Nullpunkt, 0.15 um genau zu sein. CERN finde ich klasse, die sind immer für nen Vergleich gut.  Auch hier laufen die Klimaanlagen durch, auch wenn die Türen oder Fenster offen stehen, es könnte ja warm werden, während man lüftet. Das Umweltbewusstsein der Australier lässt schon sehr zu wünschen übrig. Zur Kompensierung der Flut- und Sturmschäden im Nordosten hat die Regierung übrigens die Investitionen in große Solarkraftwerke im Landesinneren gestoppt.
Die Frage ist nun, was bringt es wenn Deutschland sich abmüht, alle Vorschriften einzuhalten, während auf der anderen Seite der Welt die Energie einfachmit der großen Schöpfkelle verpulvert wird.
Ich finde der Umweltschutz soll ernst genommen werden aber bitte von allen. Was bringt es wenn die Bewohner des einen Staates immer striktere Auflagen bekommen, während die des anderen machen was sie wollen. Da läuft doch was falsch.

1 Kommentar:

  1. Tjoa, was willste machen? Erstmal abwarten bis Australien abgesoffen ist...

    Aber die Mär dass wir nicht ohne Kohle zu verbrennen unsere Klimaanlagen betreiben können? Ist ja wie "ohne Atomstrom können wir unseren Energiebedarf nicht decken und der Strom wäre sauteuer". Was ein Quatsch...

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